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Römisches Recht bei Tacitus

Rechtsgeschichtliche Studien, Band 95

Hamburg , 322 Seiten

ISBN 978-3-339-14262-7 (Print)

ISBN 978-3-339-14263-4 (eBook)

Zum Inhalt

Diese Publikation setzt das 2017 erschienene Werk über das Römische Recht bei Titus Livius fort und knüpft sowohl chronologisch als auch thematisch an Livius’ Werke an. Im Gegensatz zu den Werken „Germania“ und „Agricola“ von Tacitus, die für die Untersuchung des Römischen Rechts nur begrenzte Relevanz bieten, tragen die „Annales“ und „Historiae“ weitaus mehr bei. Insbesondere die „Annales“ werden aufgrund ihrer Rechtsrelevanz häufiger zitiert.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die für die Rechtswissenschaften relevanten Passagen in Tacitus’ Werken. Im Gegensatz zu Livius, dessen Werke häufig die Entstehung von Rechtsquellen aufgrund der Auseinandersetzungen zwischen Patriziern und Plebejern thematisierten, werden bei Tacitus die Auswirkungen der kaiserlichen Macht und die Durchbrechung republikanischer Prinzipien wie Kollegialität und Ämterhäufung analysiert. Der Autor untersucht, wie Tacitus’ Darstellung von Rechtsinstitutionen, wie dem Berufungsrecht (provocatio) und den Einsprüchen des Kaisers, die römische Rechtsordnung widerspiegelt.

Tacitus erwähnt in seinen Werken verschiedene Rechtsgattungen, darunter öffentliches Recht, Privatrecht, Militärrecht, Sakralrecht, Strafrecht, Eigentumsrecht und Internationales Recht. Gesetze, die Tacitus namentlich nennt, werden in einem eigenen Kapitel vorgestellt, wobei der Fokus auf der Darstellung dieser juristischen Themen liegt und nicht auf der Auslegung oder Rezeption der taciteischen Gesetzesdarstellungen.

Tacitus, geboren um 58/55 v. Chr., war ein erfahrener Jurist und Politiker. Er war in verschiedenen Ämtern tätig, darunter als Anwalt, Senator und Militärtribun, und sammelte praktische Erfahrungen im römischen Recht, insbesondere während seiner Zeit als Praetor. Diese Erfahrungen flossen in seine schriftstellerische Tätigkeit ein. Tacitus’ Werke, darunter die „Annales“ und die „Historiae“, bieten eine wertvolle Quelle für das Verständnis des römischen Rechts im Kontext der kaiserlichen Ära.

Die Untersuchung des Römischen Rechts bei Tacitus verzichtet auf eine detaillierte Chronologie seiner Werke, da der Fokus auf den rechtlichen Aspekten seiner Schriften liegt. Die Frage, ob Tacitus die Kaiserherrschaft als Verfall von Gerechtigkeit und Tugend darstellt, wird ebenfalls nicht im Detail behandelt. Stattdessen wird Tacitus als Historiker betrachtet, dessen Ziel es war, eine „gute Gegenwart“ zu bezeugen, im Gegensatz zu Livius, der einen didaktisch-moralischen Ansatz verfolgte.

Die „Annales“ sind uns in Fragmenten überliefert, darunter die Bücher 1-4 und Teile der Bücher 5-6. Die „Historiae“ sind ebenfalls nur fragmentarisch erhalten, wobei die Bücher 1-4 und ein Teil von Buch 5 überliefert sind.

Zum Autor

Der Autor studierte Latein, Geschichte, Italienisch sowie Alt- und Neugriechisch an der Università degli Studi di Firenze, unter anderem bei den renommierten Professoren Dr. Sergio Bertelli, Dr. Paul Ginsborg und Dr. Giovanni Cherubini, an der Capodistrias-Universität in Athen bei Prof. Dr. A. Rigas und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er 1997 das I. Staatsexamen und 1999 das II. Staatsexamen in Dresden ablegte. Es folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Prof. Dr. Morris Lehner und Prof. Dr. Stephan Lorenz sowie an der Fernuniversität Hagen. Er war Forschungsstipendiat am Istituto Storico Germanico in Rom bei Prof. Dr. Arno Esch und am Centro Storico in Venedig.

2002 promovierte er mit magna cum laude an der FSU Jena in den Fächern Latein bei Prof. Dr. Meinolf Vielberg und Geschichte bei Prof. Dr. H. G. Walter. Seine Dissertation „Livius und Machiavelli. Castruccio Castracani alter Hannibal an alter Scipio Africanus maior?“ wurde 2003 veröffentlicht und im Band 84 der „Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken“ rezensiert. Seit mehr als zwei Jahrzehnten lebt und arbeitet er in München, Rom und Jena mit dem Fokus auf die Verknüpfung von höherer Bildung und Wissenschaft.

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