Dietmar LangerBildung und Erziehung des Geistes
Zur philosophischen Theorie der Selbstbildung und Selbsterziehung
Schriften zur Pädagogischen Theorie, Band 8
Hamburg 2015, 230 Seiten
ISBN 978-3-8300-8266-8 (Print)
ISBN 978-3-339-08266-4 (eBook)
Zum Inhalt
Wir leben in einer Epoche, in welcher man bemüht ist, der Entstehung des Lebens auf die Spur zu kommen. Mit dem Buch wird das Ziel verfolgt, den Angehörigen einer Generation, in welcher sämtliche Probleme des Seins, also auch des Geistes, mit naturwissenschaftlichen Methoden lösbar zu sein scheinen, das Wesen des Geistes in philosophischer und pädagogischer Sicht vor Augen zu halten. Einige Neurophysiologen wollen uns weismachen, dass Begriffe wie ’Geist’ und alle seine Spielarten wie Bewusstsein, Wille, Gewissen, Gefühl etc. einer Fehldeutung der westlichen Geistesgeschichte entspringen. Man traut sich heute unter Naturwissenschaftlern das Wort ’Geist’ gar nicht mehr in den Mund zu nehmen. Aber bei tiefergreifenden Analysen zeigen sich doch Selbstwidersprüchlichkeiten in der Argumentation dieser Hirnforscher. Und wenn es das ’Ich’ auch nicht geben sollte, so gibt es doch mich, und ’ich’ (man beachte die Kleinschreibweise) bin als potentielle Person der Referenzpunkt für ein komplexes geistiges Handlungsvermögen mit vielfältigen Freiheiten, etwa Denk-, Willens-, Meinungs- und Gewissensfreiheit.
Unser Geist umfasst >Denken, Fühlen und Wollen< und gipfelt in einem freien und vernünftigen Willen sowie in einem Gewissen im Sinne einer ’Vergewisserung seiner selbst’. Die Erziehung des Geistes zielt auf eine ’innere Selbständigkeit’, die sich auch von einer äußeren Tyrannei’ befreien und sich selbst zum Thema machen kann, indem sie sich zur Sprache bringt, d.h. der erzogene bzw. gebildete Geist kennt sich in sich aus. Der Weg dorthin ist aber letztlich eine Selbsterziehung bzw. Selbstbildung, indem >ich< als Träger mentaler Prädikate mir all die oben genannten Fähigkeiten selber aneignen kann. Durch lebenslange Selbstbildung kann ich mich immer wieder zur Person bilden. Allerdings kommt diese Selbstbildung ohne einen erzieherischen Beistand als Verbund von Willens-, Gewissenserziehung und der Erziehung zur emotionalen Kompetenz nicht aus, wobei selbstverständlich auch der erziehende Unterricht nicht entbehrt werden kann, um die kognitive Komponente unseres Geistes (Denken, Urteilen, Schlussfolgern etc.) gezielt fordern und fördern zu können.
Schlagworte
Bildung des GeistesErziehung des GeistesGemäßigter NaturalismusHandlungssubjektKörper-Geist-BeziehungKritischer PersonalismusPädagogikPersonPhilosophiePhilosophie des GeistesPsychologieSelbstbildungSelbsterziehungStrenger NaturalismusIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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