Jobst C. Knigge David Irving
Vom Bestseller-Autor zum Holocaust-Leugner
Studien zur Zeitgeschichte, Band 118
Hamburg 2021, 136 Seiten
ISBN 978-3-339-12326-8 (Print)
ISBN 978-3-339-12327-5 (eBook)
Zum Inhalt deutsch english
In den 1960er Jahren wurde der Engländer David Irving mit seinen Biografien über frühere Nazi-Größen und Büchern zu historischen Themen des Zweiten Weltkriegs wie der Entwicklung der V-Waffen oder einer deutschen Atombombe international bekannt. Da er gleichzeitig spannend und allgemeinverständlich schrieb, wurden mehrere seiner Werke Beststeller. Gleichzeitig erhielt er weitgehend Anerkennung für die Fähigkeit, bisher unbekannte Dokumente und andere historische Quellen aufzufinden. Es gelang ihm, in den „Magic Circle“ von überlebenden führenden Personen aus der Umgebung Hitlers oder ihrer Verwandten aufgenommen zu werden. Diese Personen stellten ihm bereitwillig ihre Tagebücher, Briefe oder andere Zeitzeugenbeichte zur Verfügung.
Schon mit seinem Werk über die Zerstörung Dresdens nahm er Stellung für die deutschen Opfer und gegen die britische Luftwaffe und in diesem Zusammenhang gegen Premier Winston Churchill. Gleichzeitig wurde deutlich, dass es ihm darum ging, Hitler zu entlasten. 1977 setzte er seine Karriere mit der Behauptung aufs Spiel, Hitler habe die Judenvernichtung weder befohlen, noch von ihr gewusst. Zwölf Jahre später kam die definitive Wende, als Irving die Existenz von Gaskammern im KZ-Auschwitz leugnete, in der nach offiziellen Angaben Hunderttausende starben. Er wurde nun allgemein zu den Holocaust-Leugnern gezählt. Er verlor seine Leserschaft, kein renommierter Verlag wollte weiter seine Werke veröffentlichen. Er verlor einen spektakulären Prozess und wurde dadurch auch in den finanziellen Bankrott getrieben. Immer mehr Länder sperrten ihn aus. Den Tiefpunkt erreichte er, als er in Österreich zu einer längeren Haftstrafe verurteilt wurde. Jobst C. Knigge geht der Frage nach, wie ein erfolgreicher Bestseller-Autor sich selbst ruinierte. Anhand seiner eigenen Werke soll dargestellt werden, wie Irving sich Schritt für Schritt radikalisierte und welche inneren und äußeren Faktoren seine Entscheidungen bestimmten.
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Auschwitz-Lüge David Irving Dresden Geschichte Holocaust Holocaustleugnung Juden Konzentrationslager Leugner NationalsozialismusIhr Werk im Verlag Dr. Kovač

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