Forschungsarbeit: Das Phänomen „Betrieb“ revisited

Das Phänomen „Betrieb“ revisited

Ein integrativer Ansatz zur Neukonzeption des Erfahrungsobjekts der Betriebswirtschaftslehre aus systemtheoretischer Perspektive

Buch beschaffenOpen Access

Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 565

Hamburg , 256 Seiten

ISBN 978-3-339-13430-1 (Print) |ISBN 978-3-339-13431-8 (eBook)

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Betriebe sind das Erfahrungsobjekt der betriebswirtschaftlichen Forschung. So eindeutig und geradezu trivial diese Aussage klingt, so diffus erscheinen die Antworten auf die Frage, was denn nun eigentlich einen „Betrieb“ von einem „Nicht-Betrieb“ unterscheidet.

Wird diese Frage überhaupt thematisiert, so wird typischerweise auf Abgrenzungen rekurriert, die aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammen und dementsprechend die damaligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln. Dadurch werden z. B. große, längst als Erfahrungsobjekte der BWL etablierte Bereiche als „Nicht-Betriebe“ nicht erfasst (z. B. öffentliche Verwaltungen), neuere Entwicklungen (z. B. Public-Private-Partnerships) ausgeblendet oder betriebswirtschaftlich vergleichbare Institutionen kategorial unterschieden, was erkenntnistheoretisch ebenfalls nicht überzeugen kann.

Basierend auf diesen Limitationen entwickelt die Monographie von Lingnau, Beham und Fuchs eine neue Betriebssystematik sowie hieran anschließend eine neue Konzeption des Betriebs als sozio-technisches System, wobei auf die Erkenntnisse der neueren Systemtheorie zurückgegriffen wird. Dabei diskutieren die Autoren auch, warum nicht jedes sozio-technische System bereits sinnvoll als Betrieb zu bezeichnen ist und stellen als konstitutive Charakteristika des Betriebs neben dem für Dritte erkennbar verfolgten Betriebszweck sowie der hinreichenden Professionalität des Wirtschaftens auch die notwendige Existenz eines Betreibers heraus.

Zudem wird die zunehmende Bedeutung von Wissen im betrieblichen Führungsprozess eruiert, bevor die Ausführungen mit einigen Überlegungen zu den Grenzen der Steuerungsfähigkeit von Betrieben als komplexen, nicht-trivialen Systemen abgeschlossen werden. In diesem Kontext wird auch der Zentralbegriff des Managements detaillierter untersucht.

Abgerundet werden die Überlegungen mit der Konzeption des Unternehmens als wertschöpfungsfokussierter Betrieb, wobei detailliert auf die Thematik der Unternehmensverantwortung sowie einer nachhaltigen Wertschöpfung als Prinzip dieser Verantwortung eingegangen wird. Hierbei befasst sich die Monographie auch mit neuesten Entwicklungen im Rahmen der europäischen Gesetzgebung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wie bspw. die EU-Taxonomie.

Zu den Autoren

Univ.-Prof. Dr. Volker Lingnau ist Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensrechnung und Controlling an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Volker Lingnau ist Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Controlling, insbesondere in Verbindung mit den Schwerpunkten Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit. Seine Forschungsschwerpunkte sind Psychological Management Accounting Research (PMAR), Controlling 4.0, Nachhaltigkeit, Wirtschaftsethik und Systemtheorie. Darüber hinaus ist er Herausgeber der „Beiträge zur Controlling-Forschung“ und der „Controlling-Studien“.

Dr. Florian Beham ist Unternehmensberater im Bereich Business Performance Management. Bevor er in die Beratungsbranche wechselte, war er mehrere Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling der RPTU. Seine Forschungsschwerpunkte sind Nachhaltigkeitsmanagement, Systemtheorie und Wertschöpfung.

Dr. Florian Fuchs ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling an der RPTU, wo er im Bereich der verhaltenswissenschaftlichen Controllingforschung tätig ist. Neben systemtheoretischen und wirtschaftsethischen Fragestellungen befasst er sich insbesondere auch mit den Implikationen dunkler Charakterzüge im Wirtschaftskontext.

BY-NC-ND

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