Doktorarbeit: Schillergedenken 1905 und der Sinn der Klassikerehrung

Schillergedenken 1905 und der Sinn der Klassikerehrung

Wilhelminische Gesellschaft, Bildung und Wissen im Übergang

2 Teilbände

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Schriften zur Kulturgeschichte, Band 30

Hamburg , 1184 Seiten

ISBN 978-3-8300-7234-8 (Print) |ISBN 978-3-339-07234-4 (eBook)

Zum Inhalt

Im Mai 1905 jährte sich der Todestag Schillers zum hundertsten Mal. Das Dichter-Gedenkjahr wurde von Vertretern nahezu aller politischen Parteien und sozialen sowie religiösen Gruppierungen im gesamten deutschen Sprachraum feierlich begangen, namentlich im „kleindeutschen“ Kaiserreich selbst. Die somit überaus zahlreichen Memorialakte fanden ihren Niederschlag unter anderem in einer wahren Flut von überlieferten Zeitungsartikeln, Monographien und Bilddokumenten. Dennoch ist dieser wichtige Ausdruck Wilhelminischer Gedenkkultur innerhalb der bisherigen Forschung nahezu unbeachtet geblieben oder, wo man sich mit dem Schillerjubiläum beschäftigte, doch zumeist in seiner Bedeutung stark relativiert worden.

Diese geschichtswissenschaftliche Untersuchung widmet sich daher exemplarisch der Frage, wie im Rahmen dieser Veranstaltungen „Schiller“ rezipiert, wie dabei „Bildungswissen“ produziert und transferiert wurde. Neben der notwendigen Rekonstruktion der Festereignisse steht also die Frage nach der Beschäftigung mit Schiller als sinnstiftende soziale Praxis, die aus Wissen „Kultur“ macht, im Mittelpunkt. Namentlich wird analysiert, welche Trägergruppen sich zu welchem Zweck mit Schiller befassten, nach welchen Kriterien in der Auseinandersetzung mit dem Dichter jeweils „relevante“ Aspekte selektiert wurden, und schließlich, wie und in welcher Absicht das so übernommene und neu erzeugte „Wissen“ um den Klassiker an wen weitergegeben wurde. Insbesondere das Verhältnis zwischen dem traditionellen "Bildungsbürgertum" und den Sozialdemokraten und damit zwischen zwei Großgruppen, die sich 1905 zumeist besonders heftige Deutungskämpfe um Schiller lieferten, wird dabei ausführlich erörtert.

Methodisch wird dabei die Perspektive auf die humanistischen Nachbardisziplinen, insbesondere auf die Soziologie, ausgedehnt, um so zunächst einmal dringend erforderliche grundlegende Begriffsklärungen vornehmen zu können und damit erst die notwendigen Koordinaten für die zentrale historische Analyse zu setzen.

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