Dissertation: August Weismanns Theorie der Erb-Substanz

August Weismanns Theorie der Erb-Substanz

Philosophische Begriffe für ein biologisches Rätsel

Schriften zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, Band 7

Hamburg , 376 Seiten

ISBN 978-3-8300-5782-6 (Print)

ISBN 978-3-339-05782-2 (eBook)

Zum Inhalt

Eine Geschichte der Vererbung begriffsgeschichtlich mit „Substanz“ zu eröffnen, hat es bisher noch nicht gegeben. Das Buch August Weismanns Theorie der Erb-Substanz von Alexandra Nießen schafft hier Abhilfe.

Ausgang nimmt ihre Untersuchung bei den Substanz-Konzeptionen von Aristoteles, Descartes, Leibniz, Kant und Hegel. Teile ihrer philosophischen Gedanken finden sich in naturwissenschaftlichen Überlegungen sichtbar wieder, zeigt der Text der Autorin. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf die Begriffe „Substanz“ und „Leben“. In den Naturwissenschaften bisher nicht aus der Mode gekommen, finden sie noch heute in Biologie, Chemie und Physik ihre Verwendung. Angefangen bei chemischen Substanzen, lebendiger Kraft und biologischem Leben.

Auch die Erbsubstanz-Theorie des Evolutionstheoretikers August Weismann (1834-1914) belegt, wie wichtig philosophisches Denken für das Entwickeln von Theorien ist: Erbsubstanz erscheint hier als ein Zell-Plasma mit substantiell-beharrlichen und lebendigen Zügen. Weismanns Überlegungen zu Vererbung und biologischem Leben wären im Detail ohne philosophische Gedanken nicht korrekt gelesen. Insbesondere Leibniz und Hegel helfen dem Wissenschaftler, das biologische Ganze theoretisch zu begreifen, behauptet Nießen.

Neben diesen wissenschaftsphilosophischen Punkten thematisiert ihr Buch zudem, wie politische Debatten Weismanns Theorie Ende des 19. Jahrhunderts aufgreifen. Seine Erbsubstanz-Konstruktion begründet damals nämlich wissenschaftlich sehr gut die Forderung, die Erbsubstanz des Menschen auf biologischem Wege zu verbessern.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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