Forschungsarbeit: Spekulation und Subjektivität

Spekulation und Subjektivität

Studien zur Philosophie des deutschen Idealismus

Buch beschaffen

BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 59

Hamburg , 426 Seiten

ISBN 978-3-8300-0708-1 (Print)

Zum Inhalt

Der Band versammelt verschiedene Abhandlungen des Verfassers, die wesentliche Markierungspunkte für eine neue Gesamtdarstellung des Denkwegs von Kant zu den Spätphilosophien Hegels und Fichtes markieren. Dabei wird der deutsche Idealismus aber auch auf die längeren Traditionen seiner Herkunftsgeschichte aus Antike und Renaissance und insbesondere auf seine Aktualität im 20. Jahrhundert und darüber hinaus befragt.

Detaillierte argumentationsanalytische Skizzen, die den gegenwärtigen sehr differenzierten Forschungsstand aufnehmen und weiterführen, werden durch großräumigere begriffs- und geistesgeschichtliche Verortungen ergänzt.

Behandelt werden unter anderem der Gedanke der Harmonie und des Gleichgewichts von Leibniz über Kant zu Hegel; der Versuch des späten Kant, vom Kritizismus zur Totalität von ‘Physik‘ (Naturphilosophie) und Ethik zu gelangen; Fichtes Denkweg in den späten Fassungen der Wissenschaftslehre nach 1804; der Ort der Frühromantik als philosophischer Avantgarde (Novalis, Schlegel, Solger); die Bedeutung der griechischen Antike, insbesondere Platons, und die Problemlagen der Kantischen Philosophie als die beiden zentralen Quellen des deutschen Idealismus; das Problem von Offenbarung, Spekulation und Geschichte bei Hegel und Schelling; das Verhältnis von Substanz- und Subjektivitäts-Begriff. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Umzeichnung und Fortschreibung von wesentlichen Impulsen der Klassischen deutschen Philosophie in Husserls Phänomenologie, bei Heidegger und bei Ernst Bloch dar.

Aufgrund ihres weitgefassten Idealismusbegriffs unterliegt die Untersuchung keiner unnötigen Verengung. Sie begreift den Idealismus, im Unterschied etwa zu Heidegger, nicht ausschließlich als Phänomen neuzeitlicher Subjektivitätsmetaphysik, und sie wirft an den Begründungsfiguren jener großen Epoche, in Absetzung u.a. von Habermas oder Adorno, die Frage auf, ob ein nach-metaphysisches Denken überhaupt die Reflexionshöhe des Gipfelpunktes einer sich über sich selbst Rechenschaft ablegenden Metaphysik erreichen kann. Diese ist geeignetes Instrument, um die positivistischen Verengungen neuzeitlicher Wissenschaft und Technik ein Korrektiv entgegenzusetzen.

Die verschiedenen Abhandlungen des Bandes sind konzise aufeinander bezogen, sie ergeben ein faszinierendes geistes- und denkgeschichtliches Problempanorama, das in differenzierter, aber auf größtmögliche Nüchternheit und Klarheit bedachter Sprache analysiert werden soll.

Interessentenkreis:
Philosophen und Philosophiestudierende, Theologen, Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaftler, Historiker und an der klassischen Epoche deutschen Geistes Interessierte.

Zum Autor

Der Verfasser: Prof. Dr. Harald Seubert, geboren 1967, nach langjähriger Lehrtätigkeit an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Halle-Wittenberg und Poznan, Professor und Fachbereichsleiter für Philosophie und Religionswissenschaft an der STH Basel, sowie Professor für Philosophie in Bamberg und München. Einer der führenden Vertreter von Religionsphilosophie und Politischer Philosophie in der Gegenwart. Zahlreiche vielbeachtete Publikationen. Zuletzt „Zwischen Glaube und Vernunft. Vermessung eines weiten Feldes. München 2012; Jenseits von Sozialismus und Liberalismus. München, Gräfelfing 2011; Religion. 2009.

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