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Zur Marxismuskritik sozialistischer Theologen

Studien zur Kirchengeschichte, Band 37

Hamburg , 410 Seiten

ISBN 978-3-339-14230-6 (Print)

ISBN 978-3-339-14231-3 (eBook)

Rezensionen

[…] Dieses Buch ist eine wertvolle Ressource für alle, die an der Auseinandersetzung zwischen christlicher Theologie und Marxismus interessiert sind. Die klar strukturierte Darstellung und die umfassende historische Kontextualisierung machen es sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien empfehlenswert. In diesem Zusammenhang sei auch auf Stößingers weitere Arbeiten verwiesen, die sich mit ähnlichen Fragestellungen befassen und ebenfalls im Verlag Dr. Kovač erschienen sind.

Ich kann "Zur Marxismuskritik sozialistischer Theologen" wärmstens empfehlen – es bietet tiefgehende Einblicke in eine komplexe theologische und ideologische Auseinandersetzung und liefert wertvolle Denkanstöße für aktuelle Diskussionen.

Der Autor des Buches Dorothee Sölle – eine intellektuelle Biographie (2022) legt ein neues Buch von 400 Seiten vor, das schon wegen seiner Belesenheit beeindruckt. […] Stößinger stellt jeweils die Kritikpunkte in den verschiedenen Veröffentlichungen der genannten Autoren dar. Dieser Teil ist besonders beeindruckend, weil er eine Fülle von Informationen über die Ansichten der Autoren enthält. […] Es handelt sich hier um eine Art Kompendium religiös-sozialistischer Autoren und ihrem Verhältnis zum Marxismus. […]
Alsdann folgen jeweils Kritikpunkte aus der Sekundärliteratur […] Dann folgt jeweils, was Stößinger kommentierte Zusammenfassung nennt. […] Das Verbindende ist in jedem Fall die Ablehnung des Kapitalismus und Verpflichtung dem Humanismus gegenüber. […] Dazu sagt Stößinger: ‚Mit Recht wurde moniert, dass es auch im Sozialismus Fehler, Irrtümer, menschliche Unzulänglichkeit und Verbrechen gab. … Allerdings war von marxistischer Seite der Einwand berechtigt, dass eine auf die Anthropologie gestützte Marxismuskritik nicht abstrakt auf die Alternative einer pessimistischen oder optimistischen Anthropologie reduziert werden sollte‘ (378). […]


Zum Inhalt deutschenglish

In diesem Buch werden Arbeiten von zwölf renommierten sozialistischen Theologen aus Europa analysiert, um eine Bilanz ihrer marxismuskritischen Argumente aufzustellen. Die analysierten Texte stammen aus einem Zeitraum von neun Jahrzehnten.

Spätestens seit der Oktoberrevolution von 1917 sahen sich sozialistische Theologen verstärkt dazu herausgefordert, Stellung zu beziehen zum orthodoxen Marxismus und zum Kommunismus. Sozialismus ist nicht gleich Kommunismus. Deshalb sind bei Untersuchungen dieser Art differenzierte Positionsbestimmungen zu erwarten. Bei den hier ausgewählten Theologen mit sozialistischer Einstellung war zumindest ein gewisses Wohlwollen oder sogar eine gewisse Zuneigung zu marxistischen und kommunistischen Ansichten anzunehmen.

Die Autoren stammen aus verschiedenen Gebieten Europas. Einige dieser Theologen lebten zeitweise im Ostblock. Manche lebten dort als Staatsbürger. Manche mussten dort zeitweise ein Gefangenendasein fristen. Zwischen ihnen gibt es ein beachtliches Beziehungsgefüge. Aus der Untersuchung ergibt sich ein breites Meinungsspektrum. Die insgesamt unausgeglichene Bilanz ist bedingt durch Erfahrungen aus den jeweiligen Lebensgeschichten, spezifischen Landesgeschichten und durch Ereignisse der Weltgeschichte. Berücksichtigt werden auch Erfahrungen im Umgang mit Mitgliedschaften in politischen Parteien und mit religiösen Gruppierungen.

Eingewoben in die Studie sind auch Gegenargumente von orthodox-marxistischer Seite. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf ideologiekritischen Anmerkungen zu den Gewährsleuten dieser sozialistischen Theologen. Damit wird gemäß einem alten Rechtssatz auch dem anderen Teil Gehör verschafft. Zugleich ermöglicht dies den Lesenden differenzierte Urteilsbildungen.

Insgesamt liegt so eine Sammlung von Argumenten vor, die quasi aus einem virtuellen Dialog zwischen sozialistischen Theologen und orthodoxen Marxisten entstanden ist. Gewiss hat die marxistische Tradition nach dem Kollaps der Ostblockstaaten stark an Bedeutung verloren. Es wird deshalb auch die Frage erörtert, bei welchen negativen Kritikpunkten schon vor 1989 Faktoren für die spätere Niederlage des sozialistischen Staatensystems zu erkennen sind.

Trotz allem zeigten diese Theologen Schnittmengen zwischen der christlichen und der marxistischen Tradition auf. Deshalb wird auch der Frage nachgegangen, welche Relevanz der Marxismus und marxismuskritische Argumente dennoch künftig haben werden.

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