Coverabbildung: Forschungsarbeit, „Zur Theologiekritik im Marxismus“ von Edwin Stößinger

Zur Theologiekritik im Marxismus

Hamburg , 150 Seiten

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[…] handelt es sich um ein Buch, das wichtige Auseinandersetzungen analysiert, die auch heute in der kirchlichen Praxis mit kirchlich distanzierten Menschen, insbesondere im mehrheitlich transgenerationalen konfessionslosen Ostdeutschland, eine bleibende Bedeutung haben und mit […]

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Theologiekritik war von Anfang an ein wichtiges Element im marxistischen Schrifttum. Gegenstand dieser Kritik waren nicht nur Inhalte in den Weltreligionen, sondern beispielsweise auch theologische Aussagen in Werken von Philosophen. Bis zum Zusammenbruch des Ostblocks wuchs der Fundus dieser Quellen immer weiter an. Bisher liegt kein Überblick über Entwicklungen, Ziele und Methoden innerhalb dieses Tätigkeitsfelds vor.

Die vorliegende Monographie ist in dieser Hinsicht zu verstehen als eine essentielle Sondierung. In ihr werden ohne Anspruch auf Vollständigkeit theologiekritische Positionen von marxistischen Autoren zusammengetragen und kommentiert. Herausgearbeitet wurde eine Vielzahl von Argumenten.

Ein Kerneinwand als Frage formuliert lautete: Ist Theologie überhaupt eine Wissenschaft? Trotz der vielfach negativ ausfallenden Antwort setzten sich etliche Kritiker durchaus niveauvoll weiter mit theologischen Detailfragen auseinander. Aufgezeigt werden die von ihnen verwendeten Kriterien. Im Stil der Auseinandersetzungen gab es auch durchaus abgewogene Urteile. Selbst Marx als „Pfaffenfeind“ würdigte zuweilen einen anständigen Lebenswandel und bestimmte Leistungen einiger Theologen.

Marxistische Theologiekritiker zielten besonders zu Beginn darauf ab, Theologie und Religion komplett zu besiegen. Später kam als Option hinzu, auf der sachlichen Ebene mit Theologen gegebenenfalls zu kooperieren. Einen Sieg über Theologie und Religion erreichten sie nicht. Im Gegenteil: Religionsgemeinschaften können nach dem Zusammenbruch des Ostblocks anscheinend als Siegerpartei beurteilt werden. Doch dieser Eindruck ist trügerisch. Vielmehr ist auf der weltanschaulichen Ebene immer noch von einem Patt auszugehen.

Marxistische Kritiker als Kontrahenten der Theologen sind nahezu völlig verschwunden. Aber deren theologiekritische Argumente sind damit keineswegs erledigt. Die Auseinandersetzung mit Inhalten marxistischer Theologiekritik kann nach wie vor dem Schärfen der weltanschaulichen Selbstreflexion dienen, sei es aus theologischer oder aus philosophischer Perspektive.

Bibliografische Daten

Autor Edwin Stößinger
Titel Zur Theologiekritik im Marxismus
Seiten 150
Erscheinungsjahr 2023
Erscheinungsdatum 21.04.2023
Ort Hamburg
ISBN (Print) 978-3-339-13550-6
eISBN (eBook) 978-3-339-13551-3
Schriftenreihe THEOS – Studienreihe Theologische Forschungsergebnisse
Band 167

Rezensionen

[…] handelt es sich um ein Buch, das wichtige Auseinandersetzungen analysiert, die auch heute in der kirchlichen Praxis mit kirchlich distanzierten Menschen, insbesondere im mehrheitlich transgenerationalen konfessionslosen Ostdeutschland, eine bleibende Bedeutung haben und mit denen Kommunikationsprozesse des Evangeliums Profil gewinnen können.
[…] Insgesamt ist „Zur Theologiekritik im Marxismus“ eine äußerst wichtige Untersuchung, die eine Lücke in der theologischen Forschung schließt. Stößinger hat einen wichtigen Forschungsbeitrag geleistet, indem er eine Fülle von theologiekritischen Positionen von marxistischen Autoren zusammengetragen und kommentiert hat. Das Buch ist ein Muss für jeden, der sich für Theologie, Marxismus oder Weltanschauungen im Allgemeinen interessiert.

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