Wolfgang Saile„Das Sein zum Tode“ oder „Die Krankheit zum Tode“. Ende der Wissenschaft, Anfang der Religion?
mit Kierkegaard, Nietzsche, Heidegger und der Neurologie
BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 205
Hamburg 2025, 228 Seiten
ISBN 978-3-339-14216-0 (Print)
ISBN 978-3-339-14217-7 (eBook)
Zum Inhalt deutschenglish
Wolfgang Saile schreibt als Destillat, Verdichtung, aber auch als Erhöhung auf eine neue Reflexionsstufe zu seiner Dissertation dieses Buch. Darin stellt er einen in dieser Art völlig neuen Versuch einer Synthese geistes- und naturwissenschaftlichen Zugangs zu den großen Fragen der Menschheit dar, der vielleicht eine Parallele in dem großen Philosophen des 20. Jahrhunderts, Karl Popper, findet, jedoch in weiten Bereichen über diesen hinausgeht.
Bedingt durch sein eigenes Erleben von Schmerz und Leid, insbesondere verursacht durch den unerwartet frühen Tod seiner jungen Frau, entstanden viele offene Fragen, die ihn dazu bewegt haben, den philosophischen Olymp zu besteigen. Zudem dringt er in intellektuelles Neuland vor, indem er sich vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus mit den biologischen, embryologischen, anatomischen und funktionellen Voraussetzungen für das Entstehen von Gedanken und Emotionen befasst und daraus eine Hierarchie der Erkenntnis wie der Emotionalität generiert.
Nachwort Prof. Dr. Dr. R. U. Peter
Was Leben ist, werden wir nie zufriedenstellend beantworten können, weil der Tod dem Menschen eine klare Grenze setzt, sowie die Welt, in der wir leben. Das veranlasst Heidegger zu einem Nachdenken über das „Sein zum Tode“ und bewegt Kierkegaard zur finalen Schrift: „Die Krankheit zum Tode“. Beide laufen antithetisch aufeinander zu, sowie auch auf Nietzsches mythologischen Ansatz. Nietzsche folgt dem antiken Grundsatz: „Stirb und werde!“, der den individuellen Menschen wieder mit einem romantischen Blick in die Antike als Teil vom Ganzen erkennen lässt. Bei Kierkegaard ist das eigentliche Leben zwischen dem „ersten Tod“ als „Krankheit zum Tode“ und dem „zweiten Tod“ aufgespannt, das zum ewigen Leben oder in den ewigen Tod führt.
Die Unterscheidung liegt in der Angst verborgen. Bei Heidegger bricht sie mit der Berührung des Todes auf, weil sich die gefühlte Welt vom menschlichen Dasein abwendet und das „nackte Sein“ freilegt. Kierkegaard erkennt in ihr die Sünde als Krankheit zum Tode, die auf eine fehlende Gottesbeziehung verweist. Nietzsche verwendet die Furcht, aber nicht zur feigen Flucht, sondern dass sie zur Ehrfurcht vor der erhabenen Natur anwachsen soll. Im religiösen Sinne öffnet die besagte Zen-Geschichte einen Weg zu sich selbst. Dazu verhilft auch die existential durchlebte Trauer, wenn sie als Spiegel zu sich selbst und Aufarbeitung der gelebten Beziehung genutzt wird.
Schlagworte
AngstBewusstseinDaseinsanalyseEinverleibungFriedrich NietzscheGefühlsbestimmungLiebeMartin HeideggerNeurologiePhilosophieSelbst-SinnSündeSøren KierkegaardTodTrauerVerzweiflungsanalyseWahrheitIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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