Dissertation: Psychische Belastungen im Wachalltag von Berufsfeuerwehrleuten

Psychische Belastungen im Wachalltag von Berufsfeuerwehrleuten

Ein arbeitspsychologischer Vergleich von Wachalltag und Einsatz. Eine Längsschnittstudie

Buch beschaffenOpen Access

Studien zur Stressforschung, Band 16

Hamburg , 246 Seiten

ISBN 978-3-8300-1101-9 (Print)

Rezensionen

In dieser Forschungsarbeit wurde erstmals der Einfluss von psychischen Belastungen von männlichen Berufsfeuerwehrleuten im Wachalltag sowie im Einsatz auf das psychische Befinden im Längsschnitt mittels zweier Erhebungswellen untersucht. [...]

Diese Forschungsarbeit ist soweit ersichtlich bis heute die einzige vergleichende Untersuchung die den gesamten Arbeitsbereich von Berufsfeuerwehrleuten berücksichtigt. Im Übrigen enthält das Werk verschiedene Anregungen hinsichtlich der Durchführung weiterer Untersuchungen.

Thomas Braun in: Brandschutz, Jg. 65 (2011), H. 7

[…] Die Psychologin [die Autorin] ist ‚Feuerwehrkreisen‘ keine Unbekannte. Seit über 10 Jahren bildet sie bei Feuerwehren ‚Teams in Notfallpsychologie und als soziale Ansprechpartner‘ aus. […] Diese Forschungsarbeit ist nicht nur wegen [ihrer] Ergebnisse interessant, Gorißen gibt auch Anregungen bezüglich weiterer Forschungen auf diesem Gebiet. […] Dieses Werk gibt nicht nur Einblicke, sondern auch Anregungen, auch die Anregung, den Alltag des Rettungsfachpersonals außerhalb der Feuerwehren hinsichtlich Belastungen zu reflektieren. […]

Thomas Braun / Gerhard Nadler in: Rettungsdienst-Journal, 29 (2010) 1


Zum Inhalt

Über psychische Belastungen der Feuerwehrleute wird in den vergangenen Jahren offen gesprochen. Dabei konzentrieren sich alle Beobachtungen auf das Einsatzgeschehen. Feuerwehrleute verbringen jedoch nur 20% ihrer Dienstzeit im Einsatz. Welchen Belastungen sind sie in den restlichen 80% auf den Wachen ausgesetzt?

An einer umfangreichen Studie nahmen sieben deutsche Berufsfeuerwehren (von Bremerhaven bis München) teil. Eine Reihe von Belastungen wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren erstmals für den Einsatz und für den Wachalltag erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass bei stabilen Stressoren die Belastungen im Einsatz stärker ausgeprägt sind als im Wachalltag. Dennoch wird die Gesundheit der Feuerwehrleute hauptsächlich durch den Wachalltag beeinträchtigt! Die Auswirkungen auf kurzfristige Beeinträchtigungen und Arbeitsunzufriedenheit sind dabei größer als auf psychosomatische Beschwerden. Es kann darüber hinaus gezeigt werden, dass ’echte Einsätze’ der Ausbildung von psychosomatischen Beschwerden entgegen wirken. Feuerwehrspezifische Arbeit erscheint erwünscht. Sie ist gut für den Selbstwert, die Anerkennung sowie für Erfolgserlebnisse und Zufriedenheit der Feuerwehrleute.

Wenn in Zukunft jemand über die gesundheitlichen Risiken von Feuerwehrleuten spricht, muss er die hier dargestellten Erkenntnisse beachten. Denn dieses Buch zeigt, dass der bisher unberücksichtigt gebliebene Wachalltag die Gesundheit der Feuerwehrleute stärker beeinträchtigt als der Einsatz. Diese Erkenntnis plädiert für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Feuerwehrpsychologen, die die psychische Vitalität der Feuerwehrleute erhalten und den gesamten Stress reduzieren – im Einsatz als auch im Wachalltag.

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