Doktorarbeit: Handelbare Verschmutzungsrechte

Handelbare Verschmutzungsrechte

Eine geldtheoretische Analyse am Beispiel des EU-ETS

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 204

Hamburg , 420 Seiten

ISBN 978-3-8300-8251-4 (Print)

ISBN 978-3-339-08251-0 (eBook)

Zum Inhalt

In der aktuellen klimapolitischen Debatte kommt dem Konzept handelbarer Verschmutzungsrechte eine herausragende Bedeutung zu. Kai-Steffen Schneider betrachtet dieses prominente umweltpolitische Instrument aus einer innovativen Perspektive: Ein Schwerpunkt bildet dabei die Analyse von Verschmutzungsrechten aus Sicht der monetären Ökonomik.

Zunächst werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Verschmutzungsrechten einerseits und Geld andererseits sowie der in diesem Kontext agierenden Institutionen und Akteure herausgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf einem konstruktiv kritischen Vergleich zwischen Umweltbehörden und Zentralbanken. Ergänzend transferiert der Autor ausgewählte Konzepte, Methoden und Instrumente der Geld- und Finanzmarkttheorie in einen umweltökonomischen Bezugsrahmen und zeigt Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Vorgehens auf. Die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse werden auf eine klimapolitische Musterinstitution – das europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS) – bezogen und systematisch vertieft.

Ein Akzent bildet die Analyse des im EU-ETS genutzten Auktionsverfahrens zur Erstzuweisung von Verschmutzungsrechten. In einem innovativen Modellrahmen wird das im Zuge der deutschen Teilnahme am EU-ETS verwendete Versteigerungsverfahren spieltheoretisch analysiert und kritisch reflektiert. Der Autor zeigt, unter welchen Bedingungen diese Auktion von Verschmutzungsrechten durch das praxisrelevante Problem des „Fluch des Gewinners“ belastet wird. Auf dieser Basis werden mit Hilfe der Finanzmarkttheorie innovative Lösungsmöglichkeiten entwickelt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer politökonomischen Analyse der institutionellen Architektur des EU-ETS. In diesem Zusammenhang überprüft der Autor in einem spieltheoretischen Modell, ob – und falls ja, in welcher Form – aus der monetären Ökonomik bekannte Konzepte, wie die Unabhängigkeit von Zentralbanken einerseits und geldpolitische Regeln anderseits für einen umweltökonomischen Kontext nutzbar gemacht werden können. Ergänzend werden intergenerative Wohlfahrtseffekte und Zeitinkonsistenzprobleme berücksichtigt, denen bei klimapolitischen Fragestellungen eine besondere Bedeutung zukommt. Dies mündet in dem konkreten Vorschlag die institutionelle Konfiguration des EU-ETS zu verändern und das System insbesondere durch eine zentralbankähnliche Umweltbehörde zu ergänzen.

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