Doktorarbeit: Wortbildungsmodelle für Frauenbezeichnungen im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen

Wortbildungsmodelle für Frauenbezeichnungen im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen

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Schriften zur Mediävistik, Band 16

Hamburg , 434 Seiten

ISBN 978-3-8300-4316-4 (Print) |ISBN 978-3-339-04316-0 (eBook)

Zum Inhalt

Das Phänomen der Frauenbezeichnungen im Deutschen ist viel diskutiert, aber wenig erforscht. Es mangelt vor allen an empirische Arbeiten in diesem Bereich und ganz besonders an Arbeiten im Rahmen der historischen Wortbildung. In der hier Studie wird der genannte Ausschnitt der Wortbildung in mhd. und fnhd. Texten untersucht, d. h. in den Texten aus dem Zeitraum von der Mitte des 11. bis zum späten 17. Jahrhundert. Es wird versucht, eine möglichst vollständige Beschreibung aller Mittel zur Bildung der Frauenbezeichnungen im Mhd. und Fnhd. zu geben und alle Kombinationsmöglichkeiten der Wortbildungsmittel zu registrieren, die im Textcorpus vorkommen.

Es wird die diachrone Verfolgung der Entwicklungstendenzen anhand eines Vergleiches der Befunde auf den zeitlich benachbarten Sprachstufen vorgenommen. Anhand der diachronen Übersicht der Ergebnisse können Veränderungen in verschiedenen Bereichen (Bildungsweise, Semantik und Funktionalität) aufgedeckt werden. Dabei werden die Frauenbezeichnungen unterschiedlicher Modelle auch nach dem Merkmal ihrer strukturellen und semantischen Gleichwertigkeit mit entsprechenden Männerbezeichnungen verglichen.

Um Produktivitätstendenzen konstatieren zu können, werden statistische Auswertungen zur Steigerung bzw. Senkung des Anteils bestimmter Modelle in verschiedenen Zeitabschnitten gemacht und die Wortbildungskonkurrenzen werden untersucht.

In den untersuchten Texten wurden derivierte Frauenbezeichnungen mit folgenden Suffixen aufgefunden: -in(ne) (frûintin, furstin), -erin(ne) (kind(el)petterin), -isse/-esse (prophêtisse, prîorisse), -issin(ne)/-essin(ne) (aptissin, prinzeßinne) und -se/-sche (iungerse, sprengersse). Das Modell ‘X + -in(ne)’ dominiert deutlich über den anderen Modellen. Das Modell ‘S (Simplex) + S (Simplex)’ ist das für die Frauenbezeichnungen des Kompositum-Typs in beiden Untersuchungsperioden sowie auch im Nhd. vorherrschende Muster.

Die Untersuchung basiert in erster Linie auf authentischen Handschriften, die am Lehrstuhl für Altgermanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorhanden sind. Das sind das Bochumer-Mittelhochdeutsch-Corpus und das Bonner-Frühneuhochdeutsch-Corpus, die insgesamt 147 Texte einschließen, was ca. 1,5 Millionen Wortformen ausmacht.

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