Dissertation: Das Denken (in) der Bewegung: Nietzsches ‘Gipfel der Betrachtungen‘

Das Denken (in) der Bewegung: Nietzsches ‘Gipfel der Betrachtungen‘

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BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 81

Hamburg , 268 Seiten

ISBN 978-3-8300-3724-8 (Print) |ISBN 978-3-339-03724-4 (eBook)

Zum Inhalt

Der "Gedanke der ewigen Wiederkehr des Gleichen" stellt nach wie vor eine der umstrittensten Thesen von Friedrich Nietzsches provokativer Philosophie dar.

Unter Einbezug der gesamten Schriften Nietzsches und in ständiger Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur, legt die Verfasserin einen alternativen Deutungsansatz vor. Grundlegend wird hier die These vertreten, daß sich die labyrinthischen Gedankengänge Nietzsches zu einem Gewebe von Verweisen verdichten.

Die angestellten Untersuchungen verfolgen und bestätigen das Gewicht und die Stellung, die sein Autor dem besagten Gedanken beimaß: Dieser sei der "Gipfel der Betrachtungen". Vereinseitigungen, wie sie kosmologisch-positivistische oder auch mystische Deutungsansätze darstellen, verfehlen aus dieser Perspektive dessen philosophischen Gehalt. Nur im Kontext der berühmt-berüchtigten Ausführungen zum "Willen-zur-Macht", dem "Übermenschen", dem "amor fati" oder auch der "großen Leibvernunft" gelesen, erschließt sich die Möglichkeit komplexerer Zugänge.

In Opposition zum konkreten Wortlaut des Theorems wird dieses hier als ein Anstoß zur Potenzierung der Möglichkeiten, als ein Verführungsversuch zur je eigenen, leibhaften "Umwertung der Werte" gelesen. Als seine Funktion wird die praktische Einübung in ein bewegtes, ständig sich wandelndes Denken und Handeln ausgemacht.

Unter diesen Voraussetzungen kann Nietzsches Anliegen nicht mehr in der Verordnung neuer Wahrheiten und Dogmen, sondern nur in einer grundlegenden Revision des menschlichen Verlangens nach Wahrheiten und Letztbegründungen bestehen. Einem verflüssigten Welttext angemessen erscheint so nur eine nomadische Denkstruktur – ohne himmlische Navigationshilfen, Ruhezonen oder Zielandrohungen.

Auf der Suche nach Spuren der vorgelegten Deutung begibt sich die Verfasserin auf die Verfolgung Nietzsches und seines Wiederkunftgedankens im Werk neuerer Philosophien. Als exemplarische Vertreter eines bewegten Denkens und einer Apologie der Umwege können Michel Foucault, Michel Serres und Hans Blumenberg gelten. In gesonderten Kapiteln werden sowohl deren kritische Auseinandersetzung als auch ihr konstruktives Fortdenken mit und nach Nietzsche beleuchtet.

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