Sonja BayerleinVerkörperte Musik – Zur Dramaturgie der Gebärde in den frühen Opern von Strauss und Hofmannsthal
Studien zur Musikwissenschaft, Band 9
Hamburg 2006, 298 Seiten
ISBN 978-3-8300-1870-4 (Print)
ISBN 978-3-339-01870-0 (eBook)
Zum Inhalt
Die aus der kongenialen Zusammenarbeit von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss hervorgegangenen Opern haben längst einen festen Platz im Repertoire der Opernhäuser und in der Gunst des Publikums erlangt. Worauf gründet sich dieser außerordentliche und nachhaltige Bühnenerfolg?
Eine wesentliche Voraussetzung liegt in der szenischen Visualisierung der dramatischen Handlung. Im Mittelpunkt der Studie stehtdas szenisch-gestische Moment, welches bislang von der Forschung wenig beachtet wurde. Es zeigt sich, dass die Gebärde als Form körperlichen Ausdrucks sowohl die Entstehung des Librettotextes auch den Kompositionsprozess entscheidend beeinflusst.
Im ersten Teil werden die dramaturgischen Ideen beider Autoren zum Ausdrucksphänomen der Gebärde vorgestellt. Einen aufschlussreichen Einblick in den von Strauss und Hofmannsthal angestrebte neuen Stil in der Bewegungsregie gewähren die Konflikte, die sich vor dem Hintergrund der damals verbreiteten Opernregiepraxis in der Vorbereitungsphase der Dresdner Uraufführungen ergaben. Musikalische Analysen zeigen im zweiten Teil auf, welche dramaturgischen Funktionen Gebärden einnehmen und welche Möglichkeiten der Vertonung Richard Strauss entwickelt.
Die szenisch-gestische Prägung der Musik wirft die Frage auf, welche Konsequenzen das kompositorische Aufgreifen von Gebärden im Hinblick auf eine spätere theatralische Realisierung nach sich zieht. Nicht zuletzt können und sollen die gewonnenen Erkenntnisse Regisseuren und Darstellern konkrete Anregungen für die Umsetzung szenischer Anweisungen vermitteln.
Schlagworte
GebärdeGesteGestikHugo von HofmannsthalKulturwissenschaftLibrettoMusikwissenschaftOperRichard StraussTheaterwissenschaftIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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