Diplomarbeit: Eheliche Treue: Ein (un)nötiges und (un)erreichbares Ideal?

Eheliche Treue: Ein (un)nötiges und (un)erreichbares Ideal?

Humanwissenschaftliche und ethisch-theologische Überlegungen zur Bedeutung des Leitbildes lebenslanger ehelicher Liebe in Treue und zu dessen Verwirklichbarkeit

Buch beschaffen

„Geist und Wort“ Schriftenreihe der Professur für Christliche Spiritualität und Homiletik Kath. Univ. Eichstätt, Band 7

Hamburg , 154 Seiten

ISBN 978-3-8300-0734-0 (Print)

Zum Inhalt

"Verliebe dich immer, verlobe dich selten, heirate nie!" Auf den ersten Blick scheint dies eine durchaus plausible Maxime zu sein, zerbricht doch schon z.T. die Hälfte aller Ehen, besonders in Großstädten. Viele geben daher alternativen Lebensformen wie z.B. sogenannten "Lebensabschnittspartnerschaften" den Vorzug, leben zusammen, "solange es halt gut geht".

Aber: Warum heiraten dann immer noch so viele Menschen? Was erhoffen sie sich davon? Was kann das Scheitern bzw. das Gelingen von Ehen begünstigen?

Das vorliegende Buch möchte sich diesen Fragen stellen.

Zunächst soll möglichst unvoreingenommen das Phänomen scheiternder Ehen betrachtet werden: Was kann z.B. dahinterstecken, wenn ein Mann in mittleren Jahren plötzlich seine langjährige Ehefrau mit einer jüngeren Geliebten hintergeht?

Zwei Extrempositionen sind dabei zu vermeiden: einerseits eine überzogene Moralisierung, andererseits eine zu starke Pathologisierung bzw. Bagatellisierung der Problematik. Ersteres geschieht durch Einbeziehung von exemplarischen Beobachtungen aus dem Bereich der Soziologie und Psychologie. Letzterem soll u.a. der Blick auf mögliche negative Folgen von Außenbeziehungen bzw. Ehescheidungen entgegenwirken. Außerdem ist dabei das Verhältnis von Schuld zu Verhängnis aus ethischer Sicht zu klären.

In einem zweiten Schritt wird das Leitbild ehelicher Liebe in Treue sowie seine Bedeutung für den Menschen aus ethischer wie theologischer Sicht entwickelt: Was ist überhaupt die Tugend der Treue? Was hat sie mit Liebe bzw. mit der Ehe zu tun? Um die Frage einer Beantwortung näher zu bringen, wird daher (eheliche) Liebe differenziert betrachtet unter ihren Aspekten Eros und Agape. Zusätzlich werden Impulse des christlichen Glaubens erschlossen, u.a. das Verständnis der Ehe als Sakrament sowie die entlastende Funktion eines weiteren Zeugnisses christlicher Existenz für die Ehe, nämlich der Ehelosigkeit "um des Himmelreiches Willen".

Ein dritter Hauptteil versucht schließlich, konkrete Schritte aufzuzeigen, die dem Gelingen von Ehen dienen, die aber nicht als Patentrezepte aufgefasst werden dürfen und wollen: Einerseits werden Voraussetzungen für Ehefähigkeit dargestellt, die bereits in der kindlichen Entwicklung z.T. erlernbar sind. Andererseits werden auch Wege zu einer Nachreifung und Neugestaltung ehelicher Beziehungen bei Ehekrisen aus paartherapeutischer wie theologischer Perspektive betrachtet. Hierzu dient ein Fallbeispiel des Theologen und Paartherapeuten Dr. Hans Jellouschek zur Illustration.

Das Buch vermag in seinem begrenzten Umfang nicht das Problem scheiternder Ehen bzw. auch das mögliche Gelingen in seiner Komplexität vollständig darzustellen. Doch stellt es einen sensiblen wie differenzierten Einstieg für den dar, der sich auf die komplexe wie aktuelle Thematik einlassen will.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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