Gerhard RottenwöhrerEvangelium auf dem Vormarsch?
Sein Geschick in der Reformationszeit
THEOS – Studienreihe Theologische Forschungsergebnisse, Band 143
Hamburg 2018, 366 Seiten
ISBN 978-3-339-10484-7 (Print)
ISBN 978-3-339-10485-4 (eBook)
Zum Inhalt
Es mag im ersten Augenblick so erscheinen, als sei diese Schrift ein Nachzügler zu Reformationsjubiläum und Lutherjahrzehnt. Tatsächlich jedoch versucht der Verfasser mit ihr, nach seinen bisherigen Beiträgen zur Sicht des Evangeliums zunächst den Stammvater der sogenannten Evangelischen bei seiner theologischen Nase zu nehmen. Die Frage lautet also: Wie evangelisch ist Martin Luther?
Soweit ersichtlich, hat bislang niemand so gefragt oder den Gegenstand so behandelt. Dabei geht es nicht darum, ob jemand wie Luther das Wort „Evangelium“ und die Bestandteile dieser Wortfamilie in Mund oder Feder nimmt, neutestamentliche Aussagen anführt, solche Texte auslegt, über sie predigt. Vielmehr, ob das Evangelium als solches seine Theologie wie deren Äußerungen prägt und bestimmt. Ob er es in seiner ganzen Bandbreite gelten läßt oder herauspickt, was ihm zur Nase steht. Ob er einer überkommenen oder zeitgenössischen Auslegungsart und deren Ergebnissen frönt oder sie von der erkennbaren Sache her überwindet und so in die Schranken weist. Ob er schließlich voreingenommen an das Neue Testament herantritt oder seine eigenen Voraussetzungen in Frage stellt und sich dem ganzen Evangelium beugt. Das zu untersuchen ist gerade im Fall Luthers gewichtig und aufschlußreich. Immerhin ist er nicht nur ein bedeutender Christ. Er gilt auch als derjenige, der das Evangelium wiederentdeckt zu haben scheint und es erneut seinen „lieben Deutschen“ zu Bewußtsein brachte.
Dank der Weimarer Ausgabe sind seine Schriften leicht zugänglich. Da sie dort in ihrer zeitlichen Reihenfolge angeordnet wurden, liegt es nahe, auch hier so vorzugehen. So kann unschwer einsichtig werden, ob und wie sich Luthers Vorstellung vom Evangelium entwickelt. Ferner, wie sich das gestaltet und äußert, was er unter „Evangelium“ versteht, wie er es in seiner Theologie anwendet, wie sie auf diese einwirkt. Geht man solchen Fragen Schritt für Schritt und gründlich nach, kann sich ein zureichendes Bild vom Sachverhalt ergeben, kommt man den Dingen auf die Spur. So durchsucht der Verfasser Luthers Werke Schrift für Schrift, erhebt die einschlägigen Aussagen, untersucht und bewertet sie mithilfe des obigen Maßstabes. Damit ergeben sich vorläufige Eindrücke, schließlich ein Gesamtbild. Wie immer das letztere ausfallen mag, vermittelt es einen begründeten Eindruck, wie nah oder fern Luther dem Evangelium steht.
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