Justus Philipp BardenhewerZur Integration der industriellen Forschung in ihr Umfeld
Empirische Ergebnisse aus Europa und Japan und ein Versuch der Wirkungsmessung
Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 89
Hamburg 1999, 216 Seiten
ISBN 978-3-86064-881-0 (Print)
Zum Inhalt
Ergebnisse aus der Forschung besitzen Eigenschaften eines öffentlichen Gutes. Folglich könnte im privatwirtschaftlichen Sektor eine deutliche Unterinvestition in diesem Bereich erwartet werden. Langfristig orientierte Forschung in industriellen Unternehmen ist daher lange Zeit eigentliche gar kein Thema der Wirtschaftswissenschaften gewesen. Der Verweis auf die Verantwortung des Staates, Forschungskapazitäten in Universitäten und Großforschungseinrichtungen zu finanzieren, hat häufig ausgereicht, um eine auf Unternehmen bezogene Diskussion des Themas im Keim zu ersticken.
Findet trotzdem Forschung in Unternehmen statt, so erscheint sie im Rechnungswesen nur als Aufwand: Sie wird häufig als reiner Luxus ohne erkennbar investiven Charakter angesehen. Dadurch und aufgrund einer eher zufälligen, d.h. nur mehr oder weniger durch rationale Argumente bestimmten, Budgetbestimmung steht das F&E Management regelmäßig vor dem Problem der Rechtfertigung des Einsatzes von Mitteln für vermeintliche Elfenbeinturmaktivitäten. In Perioden wirtschaftlicher Schwierigkeiten sind Kürzungen der langfristig orientierten Forschung - wegen fehlender Auswirkungen auf den Erfolg in kurzer Frist - besonders verlockend.
Diese Studie verfolgt das Ziel, die Integration der industriellen Forschung in ihr Umfeld zu analysieren. Um die komplexen Wirkungsbeziehungen der Forschung zu erläutern, identifiziert der Autor Funktionen der Forschung und Methoden zur Vermittlung ihrer Ergebnisse, um sie in Relation zu Umwelt-, Management- und Erfolgsvarianten zu setzen. Außerdem entwickelt er eine Methode, welche es erlaubt, die Parameter einer Wirkungsfunktion zu erfragen und damit Entscheidungen über Forschung und Entwicklung in ein Investitionskalkül zu integrieren. Der Autor stellt die Bedeutung der aktiven Kommunikationspolitik heraus: Zur Sicherung sowohl der strategischen als auch der kurzfristigen wirtschaftlichen Relevanz der Forschung müssen Entscheidungsträger aus Top Management und den Geschäftsbereichen in die Forschungsplanung integriert werden. Außerdem muss die Forschung dem Transfer ihrer Ergebnisse deutliche Aufmerksamkeit widmen.
Schlagworte
BetriebswirtschaftslehreDelphi-UntersuchungEntwicklungEuropaF&E ManagementIndustrielle ForschungInnovationPrivatwirtschaftUnternehmenWissenstransferIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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