Dissertation: Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus

Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus

Entwicklung eines prototypischen Fachkonzeptes anhand einer BI-orientierten und weiterentwickelten Balanced Scorecard

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Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie, Band 38

Hamburg , 320 Seiten

ISBN 978-3-8300-8126-5 (Print) |ISBN 978-3-339-08126-1 (eBook)

Zum Inhalt

„Das Thema Patientensicherheit ist aktuell und in allen gängigen Medien vertreten. Von erschreckenden Statistiken ist zu lesen - Stichwort: mehr Tote durch Behandlungsfehler als im Straßenverkehr -, und die Tageszeitungen greifen die Studien oft unkommentiert auf. Das Thema wird vor allem bei Ärzten und Patienten diskutiert, aber auch bei Versicherungen und in der Politik findet es eine zunehmende Bedeutung. Grund genug, sich mit dieser wichtigen Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinanderzusetzen und die Probleme wissenschaftlich zu analysieren.

Einer dieser Blickwinkel betrachtet die Informationssicherheit im Krankenhaus, so z.B. die Konzeptionierung und Implementierung einer prozessorientierten Methode zur Unterstützung der Risikoanalyse. So lässt sich die Patientensicherheit durch ein geeignetes Qualitäts- und Risikomanagement verbessern. Ein weiterer Blickwinkel analysiert den zunehmenden Kostendruck im Krankenhaus. Die wachsende Transparenz im Kosten- und Rechnungswesen und das verbesserte Controlling im Krankenhaus machen die einzelnen Kostentreiber für alle handelnden Akteure im Krankenhaus sichtbar. Dies führt an einigen Stellen zu ungesteuerten Kosteneinsparungen, die auch negative Einflüsse auf die Qualität der Gesundheitsversorgung haben können. Die Einführung des DRG-Fallpauschalensystems führt zu einem zunehmenden Kostendruck in Krankenhäusern.

Ungesteuerte Kostensenkungsmaßnahmen verursachen hier zwangsläufig eine Senkung der Qualität der Behandlung. Eine ganzheitliche Steuerung des Krankenhauses anhand geeigneter Strategien und Kennzahlen ist daher unabdingbar. Auch die Politik hat die Qualität als Einflussfaktor für eine Steuerung entdeckt: Fallpauschalen sollen zukünftig mit Qualitätsfaktoren bewertet werden, so dass ein Krankenhaus für eine Leistung mit einer hervorragenden Behandlungsqualität ein höheres Entgelt als ein Krankenhauses mit niederer Behandlungsqualität erhält.

Neben den beiden erwähnten Blickwinkeln bleibt festzuhalten, dass der Einsatz der Informationstechnologie (IT) in der Unternehmung Krankenhaus noch immer - im Vergleich zu Industrieunternehmungen - deutlich schlechter ist, trotz der immensen Bedeutung der IT gerade im Gesundheitswesen. Am Beispiel eines Krankenhauses wird deutlich, wie intensiv die IT in alle Abläufe des Krankenhauses eingebunden ist: Von der Patientenverwaltung (HIS), über die Bildverwaltung (PACS), die Laborverwaltung (LIS), Arzneimittelinformationssysteme (AMIS), Critical Incident Reporting-Systeme (CIRS), Computerized Physician Order Entry-Systeme (CPOE), OP-Planungsinstrumente, Controlling-Systeme bis hin zu den Bereichen DRG-Abrechnung, Rechnungswesen, Lagersysteme, Bestellplattformen, Entertainmentsysteme am Point-of-Care und Essenslogistik. Diese Liste ließe sich noch viel weiter fortführen. Die genannten Systeme machen aber schon jetzt deutlich, dass ein Krankenhaus in seiner heutigen Arbeitsweise auf die IT nicht verzichten kann. Eine Einbindung aller Systeme in einer ganzheitlichen und integrierten Planung, Steuerung und Kontrolle des Krankenhauses ist daher für den künftigen Erfolg von Krankenhäusern ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Gerade die ganzheitlichen und integrierten Systeme eines Krankenhauses sind bislang sehr selten zu finden. Die vorliegende Arbeit von Dr. Patrick Bartsch findet einen neuen Ansatz, der dies ermöglicht und Krankenhäuser somit auf den härter werdenden Wettbewerb vorbereitet. Dr. Bartsch entwickelt das anerkannte und in der Praxis weit verbreitete Konzept der Balanced Scorecards weiter, indem er eine neue fünfte Perspektive einfügt. Diese fünfte Perspektive betrachtet die Patientensicherheit als eigene Perspektive und verbindet über Ursache- Wirkungsketten alle weiteren vier Perspektiven mit den Zielen der Patientensicherheit. Über die individuellen Kennzahlen und Strategien, die jedes Krankenhaus bei der Implementierung selbst festlegen kann, können alle Krankenhausspezifika abgebildet und gesteuert werden.

Der Bereich eHealth, hierzu kann der vorliegende Ansatz gezählt werden, wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Steuerung eines Krankenhauses, ausgerichtet auf die Patientensicherheit, bietet hierbei ein großes Potential. Nicht nur das Oberziel, d.h. die Behandlungsqualität betreffend, sondern auch Nebenziele wie Kostentransparenz und Kostensenkung müssen unbedingt beachtet werden. Es ist allgemein anerkannt, dass weniger Fehler bei der Behandlung zu einem effizienten und somit zu einem wirtschaftlicheren Krankenhaus führen. Die vorliegende Arbeit bietet hierzu einen nützlichen und geeigneten Beitrag. Ich wünsche dem Werk daher eine entsprechende Würdigung und Anerkennung in Forschung und Praxis.“

Bochum, Juni 2014, Roland Gabriel

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