Peter AdolphDie finanzielle Berichterstattung von Herstellerleasing nach International Financial Reporting Standards (IFRS)
Internationale Rechnungslegung, Band 34
Hamburg 2013, 348 Seiten
ISBN 978-3-8300-7247-8 (Print)
ISBN 978-3-339-07247-4 (eBook)
Zum Inhalt
Von Herstellern werden heute neben den eigentlichen Produkten zahlreiche weitere Dienstleistungen angeboten. Diese Ergänzung der Primärprodukte, zu der insbesondere Leasing gehört, stellt eine horizontale Erweiterung der Wertschöpfungskette dar. Als Vorteile des Herstellerleasings sind z.B. eine höhere Kundenbindung sowie eine verstärkte Serviceintensität zu nennen. Daneben sichert das Managen der Leasingrückläufer eine aktive Kontrolle des Gebrauchtgerätemarktes und ermöglicht die strategische Abstimmung mit dem Verkauf von neuen Produkten. So hat sich das Leasinggeschäft bei vielen Herstellern mittlerweile vom Nebengeschäft zum Kerngeschäft entwickelt und wird insbesondere aufgrund der konstanten und planbaren Ergebnisbeiträge geschätzt.
Auch wenn der klassische Herstellerbereich und der Leasingbereich gemeinschaftlich die Steigerung des Gesamtunternehmenswertes verfolgen und stark miteinander verzahnt sind, sind die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Risiko- und Ertragsstrukturen doch sehr unterschiedlich. Es bestehen erhebliche Zielkonflikte, da Produktion und Vertrieb des Herstellers vornehmlich am Absatz der produzierten Güter und der Fabrikauslastung interessiert sind, während sich das bankennahe Leasinggeschäft an solider Kundenbonität und angemessener Zinsmarge orientiert. Entsprechend findet z.B. für das klassische Herstellergeschäft als Steuerungsgröße üblicherweise die Rentabilität auf das gesamte beschäftigte Kapital (Return on Capital Employed, RoCE) Verwendung, das Leasinggeschäft wird demgegenüber von der Kern-Kennzahl Rentabilität auf das Eigenkapital (Return on Equity, RoE) bestimmt. Daneben orientiert sich die Bewertung des Leasinggeschäftes gegenüber dem Herstellergeschäft an EBT und Eigenkapital ohne Berücksichtigung von Schulden.
Die derart heterogenen Geschäftsmodelle und komplexen Wechselwirkungen zwingen Hersteller mit Leasingtätigkeit intern dazu, den Leasingbereich separat zu organisieren, um diesen angemessen steuern zu können. Darüber hinaus erwarten aber auch die Bilanzadressaten entscheidungsnützliche Informationen, die insbesondere verständlich, relevant, glaubwürdig und vergleichbar sind. Entsprechend stellt sich die Forschungsfrage, welche Anforderungen die IFRS an eine entscheidungsnützliche Berichterstattung von Herstellerleasing stellen und wie diese Anforderungen in der Bilanzierungspraxis erfüllt werden.
Zum Autor
Peter Adolph ist als Partner der Unternehmensberatung FAS AG, Stuttgart, für den Bereich Leasing verantwortlich. Er hat zahlreiche Fachbeiträge auf dem Gebiet der Leasingbilanzierung verfasst und gehört der Arbeitsgruppe "Internationale Rechnungslegung" des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. an.
Kontakt zum Autor
Schlagworte
BerichterstattungCaptiveHerstellerHerstellerleasingIFRSInternationale RechnungslegungLeasingbilanzierungLeasinggesellschaftenRechnungslegungRechnungswesenSegmentberichterstattung IFRS 8SubstanzwertrechnungVendor LeasingIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.