Dissertation: Staatliche Innovationsförderung und die Innovativität von Unternehmen

Staatliche Innovationsförderung und die Innovativität von Unternehmen

Eine empirische Untersuchung vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Ruhrgebiet

Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Band 58

Hamburg , 508 Seiten

ISBN 978-3-8300-5989-9 (Print)

ISBN 978-3-339-05989-5 (eBook)

Zum Inhalt

Seit den 1950er Jahren erfährt das Ruhrgebiet eine besondere innovations- und strukturpolitische Aufmerksamkeit. Dies führt bis in die Gegenwart zu einer Vielzahl an Fördermaßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit dieser Region stärken sollen. In welchem Ausmaß kennen und nutzen die Unternehmen im Ruhrgebiet aber die staatliche Innovationsförderung? Und erreichen sie dadurch eine Verbesserung der eigenen Innovationsaktivitäten? Sind eine betriebliche Mindestgröße oder technologisches Vorwissen zur Inanspruchnahme von Innovationsförderung notwendig? Mit der Beantwortung dieser Fragen werden hier konkrete Handlungsempfehlungen für Wirtschaftspolitik und Unternehmen gegeben.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die staatliche Förderung von Innovationskooperationen zwischen KMU und Hochschulen in strukturschwachen Regionen. Explizit wird das Ruhrgebiet betrachtet, in dem durch die jahrelange Dominanz von Großunternehmen der Montanindustrie auch heute noch ein relativ geringer Bestand innovativer KMU existiert. Der Bedarf an Innovationsförderung, wenn sie denn theoretisch zu rechtfertigen ist, fällt im Ruhrgebiet also vergleichsweise hoch aus.

In der bisherigen Innovationsforschung existiert ein Defizit, wenn es um die Beurteilung der Rolle des Staates geht. Dieses Buch widmet sich der Frage nach den Auswirkungen konkreter Maßnahmen staatlicher Innovationsförderung auf die Innovativität von Unternehmen. Dabei spielt ein mögliches Versagen des Marktes für Innovationen und damit die Rechtfertigung eines staatlichen Eingreifens eine Rolle. Auch die bekannten Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen finden Eingang in die Untersuchung. Von besonderer Relevanz ist allerdings die Frage nach den betrieblichen Mindestgrößen und dem erforderlichen technologischen Vorwissen in den Unternehmen, die eine erfolgreiche Nutzung staatlicher Maßnahmen der Innovationsförderung erst ermöglichen. Es wird vermutet, dass kleinere Unternehmen aufgrund ihrer inhärenten Ressourcenschwäche von der bestehenden Innovationsförderung diskriminiert und insbesondere von Forschungskooperationen mit Hochschulen tendenziell ausgeschlossen werden. Die empirische Analyse untersucht zunächst den Einfluss der strukturellen und organisationalen Rahmenbedingungen von Unternehmen auf die Inanspruchnahme von Innovationsförderung. In einem zweiten Schritt wird der Einfluss von in Anspruch genommener Innovationsförderung auf die Innovativität der befragten Unternehmen empirisch untersucht.

Die Ergebnisse der Untersuchung haben eine hohe praktische Relevanz. Zunächst geben sie konkrete Hinweise für die Wirtschaftspolitik, die fortlaufend vor der Aufgabe steht, die Effektivität und die Effizienz ihrer Fördermaßnahmen zu verbessern. Hier werden sehr konkrete wirtschaftspolitische Empfehlungen ausgesprochen. Weiterhin werden Handlungsempfehlungen für die mittelständischen Unternehmen im Ruhrgebiet gegeben. Deutlich wird aufgezeigt, wann sich ein Bemühen um staatliche Innovationsförderung lohnt und über welche Voraussetzungen Unternehmen verfügen müssen, um im Sinne der Erhöhung ihrer Innovationskraft von der staatlichen Unterstützung zu profitieren.

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