Doktorarbeit: Irrationales Verhalten in internen Kapitalmärkten

Irrationales Verhalten in internen Kapitalmärkten

SÜDWESTBANK-Preis 2010

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Finanzmanagement, Band 72

Hamburg , 508 Seiten

ISBN 978-3-8300-5171-8 (Print) |ISBN 978-3-339-05171-4 (eBook)

Zum Inhalt

Kapitalallokations- und Investitionsentscheidungen gehören zu den wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen. In Unternehmen mit mehreren Geschäftsbereichen verfügt die Konzernzentrale aufgrund ihrer hierarchischen Stellung über die Macht, Kapital zwischen den Divisionen umzuverteilen – auch gegen den Willen der Spartenleiter. Dieser Mechanismus der Kapitalallokation wird als „interner Kapitalmarkt“ bezeichnet.

Theoretisch können interne Kapitalmärkte den Unternehmenswert steigern, indem die Zentrale ihren unrentableren Sparten Kapital entzieht und dieses an die rentableren Geschäftsbereiche umverteilt. In der Realität ist jedoch oftmals das Gegenteil zu beobachten: Schlechte Bereiche werden durch gute Divisionen quersubventioniert. Als Grund für dieses Verhaltensmuster wird in der bisherigen Literatur zu internen Kapitalmärkten auf Prinzipal-Agenten-Probleme verwiesen. Dabei wird stets unterstellt, alle Akteure handelten vollkommen rational.

Von dieser für die Literatur zu internen Kapitalmärkten bislang grundlegenden Annahme weicht das Werk von Herrn Eberl erstmalig ab. Zunächst erfolgt ein umfassender Überblick über die theoretische und empirische Literatur zu internen Kapitalmärkten sowie deren wichtigste Ergebnisse, Stärken und Schwächen. Anschließend wird die Vielzahl an möglichen Verzerrungen menschlicher Entscheidungsfindung strukturiert und analysiert. Dabei wird ein besonderer Wert auf solche Formen irrationalen Verhaltens gelegt, die bereits im Kontext der Unternehmensführung nachgewiesen wurden. Es zeigt sich, dass die Kapitalallokationsentscheidung durch eine ganze Reihe von Verzerrungen beeinflusst sein kann.

Welche Konsequenzen irrationales Verhalten auf das Allokationsergebnis haben kann, wird anhand eines formalen Modells geprüft. Dabei wird irrationales Verhalten aber nicht als planloses Handeln verstanden, sondern im Sinne einer beschränkten Rationalität als systematische Abweichung vom Ideal vollkommener Rationalität modelliert. Das wesentliche Ergebnis besteht darin zu zeigen, dass ein solchermaßen irrationales Verhalten die in der Realität beobachtbaren Allokationsmuster erklären kann – inklusive der Tendenz, schlechte Sparten durch gute zu subventionieren.

Der Autor bleibt allerdings nicht bei der reinen Erklärung beobachtbaren Verhaltens stehen, sondern zeigt anschließend Handlungsempfehlungen für das Controlling auf. Ziel ist es, interne Kapitalmärkte und deren Umfeld so zu gestalten, dass irrationales Verhalten an Bedeutung verliert. Dazu gehören Maßnahmen zur Informationsaufbereitung und -bereitstellung, zur Messung der Managerperformance sowie zur Strukturierung des Allokationsmechanismus selbst. Das Buch ist daher nicht nur für den Wissenschaftler, sondern auch für Führungskräfte und Controller größerer Unternehmen von Interesse.

SÜDWESTBANK-Preis 2010

Der Südwestbankpreis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf den Gebieten Wirtschafts­wissen­schaften, Agrarpolitik und internationales Manage­ment für Wissenschaftler der Universität Hohenheim vergeben.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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