Dissertation: Rechtsfragen des Wachkomas

Rechtsfragen des Wachkomas

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Medizinrecht in Forschung und Praxis, Band 3

Hamburg , 328 Seiten

ISBN 978-3-8300-2265-7 (Print) |ISBN 978-3-339-02265-3 (eBook)

Zum Inhalt

Seit Anfang der 90er Jahre ist das Krankheitsbild des sogenannten Wachkoma oder auch apallischen Syndroms in zunehmendem Maße in den Blickpunkt der Rechtswissenschaft gerückt. Gerichte, vom Amtsgericht bis zum BGH, werden mit der Frage konfrontiert, unter welchen Bedingungen und mit welcher Begründung bei solchen Patienten durch Beendigung der künstlichen Ernährung auch dieser Zustand beendet werden kann. Von unterschiedlichsten Seiten werden Konzepte zur individuellen Vorabbestimmung für den Fall des Falles entwickelt oder auch gerade für diesen Fall explizit verworfen, beispielsweise in Form des so genannten Patiententestamentes.

Ein Mensch im Wachkoma befindet sich in einer aus mehreren Gründen besonders schwierigen Situation: er lebt und er kann unter entsprechenden Bedingungen über Jahre, sogar Jahrzehnte überleben. Nach der Wahrnehmung seiner Umwelt ist er jedoch zu wesentlich mehr als das nicht in der Lage. Er kann nicht kommunizieren, seine Wünsche mitteilen, geschweige denn sein Leben aktiv gestalten. Dies wirft die Frage auf, ob die verabreichte Hilfe zum Überleben, insbesondere die in Form von künstlicher Ernährung, tatsächlich weiter verabreicht werden soll oder es nicht doch dem – nicht oder nicht deutlich geäußerten - Wunsch des Patienten entsprechen würde, dieses Leben nicht weiter zu führen.

Das Buch beleuchtet die Fragen, (1) ob ein Wachkomapatient aus medizinischer Sicht ein Sterbender, überhaupt kein wirklicher Mensch oder ein Schwerstbehinderter ist, (2) ob der Zustand des Wachkomas an sich ein unwürdiger ist oder die Unwürdigkeit durch andere, äußere Bedingungen verursacht wird und wie der Unwürdigkeit ein Ende gesetzt werden kann und darf und (3) welche grundrechtlichen Maßstäbe an die Einwilligung in den Abbruch künstlicher Ernährung angelegt werden müssen. In besonderer Weise wird dabei die Heranziehung allgemeiner Wertvorstellungen über die Würde, Unwürde oder den Wert oder die Qualität des Lebens eines Wachkomapatienten für diese Entscheidung beleuchtet.

Das Buch umreißt zunächst die medizinischen Gegebenheiten des apallischen Syndroms und widmet sich dann insbesondere zwei grundrechtlichen Aspekten: dem Garantiegehalt der Menschenwürde bezogen auf diese Patienten und ihre Autonomie und Selbstbestimmung. Ein Blick über die Grenzen, in die Niederlande, nach Straßbourg und in die USA, ergänzen die angestellten Erwägungen.

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