Dissertation: Der Beginn der Erbfähigkeit in Fällen extrakorporaler Befruchtung

Der Beginn der Erbfähigkeit in Fällen extrakorporaler Befruchtung

Eine Untersuchung zu §1923 II BGB

Buch beschaffen

Studien zum Zivilrecht, Band 6

Hamburg , 276 Seiten

ISBN 978-3-8300-1376-1 (Print)

Zum Inhalt

Die Fortpflanzungsmedizin macht es heute möglich, Embryonen außerhalb des menschlichen (weiblichen) Körpers zu zeugen und sie später – gegebenenfalls auch nach einer Phase der sog. Kryokonservierung – einer Frau zu implantieren und so eine Schwangerschaft bei dieser herbeizuführen. Diese Möglichkeit wirft eine Reihe rechtlicher, insbesondere auch familien- und erbrechtlicher Fragen auf. Eine Person kann nach geltendem Erbrecht – gem. § 1923 II BGB – bereits dann Erbe werden, wenn sie zur Zeit des Erbfalls zwar noch nicht geboren, aber bereits gezeugt war. Selbstverständlich ging der Gesetzgeber bei Schaffung des Bürgerlichen Gesetzbuches und Normierung der Erbfähigkeit davon aus, Zeugung finde ausschließlich auf natürlichem Wege und im Körper der Frau statt. Diese Vorstellung ist heute überholt.

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Anwendbarkeit von § 1923 II BGB auf extrakorporal gezeugte Embryonen auseinander. Untersucht wird insoweit, ob und inwiefern es verfassungsrechtlich geboten erscheint, in den persönlichen Anwendungsbereich der Vorschrift auch solche Embryonen bzw. die aus ihnen hervorgehenden Personen einzubeziehen. Gleichfalls wird diskutiert, ob eine Ausdehnung des Anwendungsbereichs auch auf diese Personen den mutmaßlichen Vorstellungen und Zielen des historischen Gesetzgebers entspricht.

Im Zuge der systematischen Auslegung des § 1923 II BGB werden das gesamte System des deutschen Erbrechts sowie wesentliche Prinzipien des Abstammungsrechts in die Untersuchung mit einbezogen und im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit auf extrakorporal gezeugte Embryonen überprüft.

Es erfolgt eine zugleich sorgfältige und kritische Auswertung der bislang zum Thema erschienenen Literaturäußerungen, die deutlich erkennen lässt, dass eine so eingehende und umfassende Beleuchtung der Thematik bislang an anderer Stelle nicht vorgenommen wurde.

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