Erik EsterbauerStress und Schlaganfallrisiko
Eine Untersuchung bezüglich Geschlecht und verschiedener Altersgruppen
Studien zur Stressforschung, Band 15
Hamburg 2003, 296 Seiten
ISBN 978-3-8300-1078-4 (Print)
Zum Inhalt
Dieser Band bietet eine Übersicht zu den Zusammenhängen von Streßverarbeitung und Schlaganfallrisiko. Er enthält eine profunde Einführung in die unterschiedlichen Theorien, Zugangsweisen und Konzepte zum Phänomen Streß und zur Streßbewältigung als auch in die Ätiologie und Risikofaktoren des Schlaganfalls sowie in deren psychophysiologische Zusammenhänge.
Die medizinische, psychologische, soziale und ökonomische Bedeutung des Schlaganfalls als außerordentlich häufige und schwere Erkrankung steht außer Zweifel. Nicht zuletzt deshalb ergibt sich die unbedingte Notwendigkeit effektiver Präventionsmaßnahmen.
In einer fundierten empirischen Untersuchung, bei der 1177 Personen ein medizinisch-psychologisches Schlaganfallvorsorgeprogramm mit Erhebung der wichtigsten Risikofaktoren und einer Untersuchung zur Streßbewältigung mit dem Streßverarbeitungsfragebogen (SVF) absolvierten, werden vor allem Geschlechts- und Altersunterschiede in der psychosozialen Einflußkomponente der Streßverarbeitung und den klassischen medizinischen Risikofaktoren (Hypertonie, Herzkrankheiten, Alkoholkonsum, Nikotinkonsum, Cholesterinwerte, Adipositas und Blutgerinnung) des Schlaganfalls dargestellt.
Die Ergebnisse weisen verstärkt darauf hin, daß die Streßverarbeitung einen Einflußfaktor auf die medizinischen Risikofaktoren darstellt. In Zusammenhang mit den dargestellten Ergebnissen zu Altersunterschieden in Copingmechanismen würden daraus therapeutische Implikationen entstehen, die für präventive Maßnahmen auch im Bereich der Streßverarbeitung sprechen. Da im vorliegenden Fall bei fortschreitendem Alter die Risikofaktorerhöhung mit einer Erhöhung der passiven Streßverarbeitung einhergeht, könnte eine psychologische Modifikation des Copings möglicherweise auch zu einer Verringerung der Risikofaktoren im Alter beitragen.
Im Weiteren werden Schlußfolgerungen für die psychologischen bzw. psychophysiologischen Aspekte der Schlaganfallprävention heraus-gearbeitet, um das Erkennen und Verändern dieser riskanten Verhaltensweisen weiter zu fördern.
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