Doktorarbeit: Gedächtnis für Handlungen

Gedächtnis für Handlungen

Rolle relationaler und itemspezifischer Information

Buch beschaffen

Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 98

Hamburg , 276 Seiten

ISBN 978-3-8300-1044-9 (Print)

Zum Inhalt

Wir können uns an selbst ausgeführte Handlungen gut erinnern. Im Gegensatz hierzu vergessen wir Informationen, die wir gehört oder gelesen haben, schneller.

Der erste Teil des vorliegenden Buches untersucht die Gründe für diesen Handlungseffekt im Rahmen einer theoretischen Aufarbeitung prominenter Gedächtnismodelle.

Unterschiede zeigen sich zunächst auf der Seite der Informationsspeicherung. Bei verbalem Lernen werden Elemente stark miteinander verknüpft. Viele Forscher gehen davon aus, dass Handlungsausführung solche Verknüpfungen erschwert und weniger sog. relationale Information verarbeitet wird. Umgekehrt soll Handlungsausführung Information anreichern, die spezifisch für einzelne Items ist. Diese itemspezifische Information scheint so effizient zu sein, dass sie zum Erinnerungsvorteil beim Lernen durch Handlungsausführung führt.

Auch der Informationsabruf unterscheidet sich zwischen Lernen mit und ohne Handlungsausführung. Dies zeigt sich daran, dass bei verbalem Lernen sowohl die ersten als auch die letzten Items einer Lernliste besser erinnert werden als die Items der mittleren Positionen. Bei Handlungsausführung hingegen gibt es keinen Behaltensvorteil der zuerst gelernten Items. Der Vorteil der zuletzt gelernten Items ist hingegen weit stärker ausgeprägt, wodurch der Handlungseffekt zustande kommt.

Bisher wurden die Zusammenhänge zwischen Informationsspeicherung und Informationsabruf kaum untersucht. Diesem Zusammenhang widmet sich der zweite Teil des Buches, in dem eigene empirische Untersuchungen zum Lernen mit und ohne Handlungsausführung dargestellt sind. Es zeigt sich, dass itemspezifische Information die Erinnerung an zuletzt gelernte Items verbessert. Da Handlungsausführung itemspezifische Information anreichert, werden die zuletzt gelernten Items gut erinnert. Der Einfluss relationaler Verarbeitung scheint komplexer zu sein, so dass zwischen unterschiedlichen Typen relationaler Information unterschieden werden muss.

Die Ergebnisse der Untersuchungen führen zur Erweiterung eines Gedächtnismodells, das Zusammenhänge zwischen Informationsspeicherung und Informationsabruf aufzeigt und die Besonderheiten bei Handlungsausführung erklären kann.

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