: Werturteile in der Kunstkritik

Werturteile in der Kunstkritik

Die Begründung ästhetischer Werturteile durch die sprachanalytische Philosophie

BOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie, Band 18

Hamburg , 284 Seiten

ISBN 978-3-86064-258-0 (Print)

Zum Inhalt

Leidet die Tätigkeit von Kunstkritikern notwendig unter subjektiver Willkür, oder gibt es allgemein verbindliche Normen? Lassen sich zeitgenössische Kunstphänomene mit den gleichen Begriffen beschreiben wie Werke der klassischen Kunst? Unterliegen die verschiedenen Kunstgattungen - Malerei, Plastik, Architektur, Musik, Literatur, Theater - einem einheitlichen Wertbegriff? Gibt es überhaupt verbindliche Regeln, an die sich Kunstkritik halten sollte?

Künstler beantworten diese Fragen anders als Kunsthistoriker, Philosophen anders als Kunstkritiker. Künstler fragen in erster Linie nach der Beherrschung von Material und Technik und nach der Originalität des Stils. Kunsthistoriker relativieren die Werke in ihrem geistes- und sozialgeschichtlichen Kontext. Philosophen reflektieren die dazu nötigen Begriffe und Argumentationsstrukturen. Was aber sollen Kunstkritiker nach methodologischer Selbstreflexion ihrer Tätigkeit tun, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden? Worin besteht diese überhaupt?

Zur Beantwortung dieser Fragen rekonstruiert das vorliegende Buch die darüber in der sprachanalytischen Philosophie geführte Diskussion. Es hilft, Klarheit in eine außerordentlich reichhaltige, jedoch längst unübersichtlich gewordene Fülle von Büchern, Aufsätzen, Miszellen und Repliken zu bringen. Deren Themen, Zusammenhänge, Positionen und Grenzen werden deutlich. Dem Leser werden dadurch große Teile der englischen und amerikanischen Literatur zu Fragen der Ästhetik bis in die Gegenwart erschlossen und übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus wird der Zusammenhang mit der gleichzeitig im deutschsprachigen Raum geführten Diskussion hergestellt.

Das Ziel besteht in einer Methodologie der Praxis von Kunstkritikern. Wie in der Sprachanalyse üblich, werden zunächst Irrwege und Scheinargumente abgewehrt, dann ein positiver Ansatz gewonnen. Die leitende Frage lautet: Gibt es tatsächlich tragfähige Begriffe zur Bewertung von Kunstwerken? Wie lassen sich diese an den Objekten begründen, von ihnen gewinnen oder zumindest auf sie anwenden? Und zwar so, dass das Resultat nicht nur den Erfordernissen einer philosophischen Prüfung, sondern interdisziplinär der Praxis aller Beteiligten gerecht wird? Der Verfasser bringt in die philosophische Erörterung seine Erfahrungen aus mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit als Kunsthistoriker ein. Am Ende steht ein funktionsfähiges Instrumentarium in Form einer Begriffshierarchie mit drei Stufen.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.