Doktorarbeit: Die Darstellung des Marcus Antonius in Ciceros Philippischen Reden

Die Darstellung des Marcus Antonius in Ciceros Philippischen Reden

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Studien zur Geschichtsforschung des Altertums, Band 34

Hamburg , 234 Seiten

ISBN 978-3-8300-9449-4 (Print) |ISBN 978-3-339-09449-0 (eBook)

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Die Philippischen Reden sind ein Beleg für Ciceros rhetorisches Können und die enorme Wirkungskraft seiner Worte. Das Antoniusbild wurde nachhaltig bis in die heutige Zeit durch Cicero mit diesen Reden geprägt. Beklagen andere Historiker die einseitige Sichtweise der Philippicae, erkennt diese Untersuchung die darin verborgenen Möglichkeiten zur Gewinnung eines realistischen Blickes auf Antonius. In einer umfassenden und kritischen Quellenanalyse werden die Philippicae untereinander, aber auch mit anderen zeitgenössischen Quellen und historisch belegtem Faktenwissen abgeglichen, so dass bewusste aber auch unbewusste Verfälschungen durch Cicero und seine zunehmend extreme Position zu Antonius aufgedeckt werden können.

Diese quellenbasierte Untersuchung ermöglicht nicht nur eine Einordnung von Antonius, sondern auch von Cicero in das politische Geschehen dieser ereignisreichen Zeit. So bekommt Ciceros propagiertes Selbstbild als letzter wahrer Schützer der res publica im Verlauf der Arbeit zunehmend tiefe Kratzer, da er mit seinem politischen Verhalten republikanischen Strukturen verriet. Der Zersetzungsprozess der Republik war stark fortgeschritten und die verschiedenen Protagonisten rangen in Rom, aber auch in den bedeutenden Provinzen um Macht und Einfluss. Cicero erkannte zu dieser Zeit in Antonius die zentrale Gefahr für die Republik und unterstellte ihm, eine Alleinherrschaft nach Vorbild Caesars anzustreben. Cicero verurteilte Antonius` Lebensführung und sein politisches Agieren, da er den in der römischen Gesellschaft vollzogenen Wandel von Normen nicht akzeptierte. Die jungen nobiles hatten ein neues Klassenbewusstsein entwickelt, welches auch bei Antonius im politischen und privaten Auftreten seinen Ausdruck fand. Antonius darf nicht aus den überlebten Moralvorstellungen seines Kontrahenten Cicero bewertet werden. Die politischen Maßnahmen zur Sicherung und zum Ausbau seiner Machtstellung zeigen einen politisch versierten Mann, der über eine namhafte und treue Anhängerschaft verfügte. Oftmals reagierte Antonius lediglich auf gegen ihn gerichtete politische Angriffe, so dass Ciceros Unterstellung von einer angestrebten tyrannis zweifelhaft ist. Letztlich musste Cicero seine starre gegen Antonius gerichtete Politik nicht nur mit dem Leben bezahlen, sondern ebnete dem späteren princeps Octavian den Weg zur Abschaffung der res publica.

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