Dissertation: Die Entwicklung und die Behandlung der regionalen Disparitäten im Mercosur

Die Entwicklung und die Behandlung der regionalen Disparitäten im Mercosur

Analyse der Ursachen, Institutionen und regionalpolitischen Maßnahmen des Mercosur im Vergleich mit der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von 1957

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Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Band 69

Hamburg , 660 Seiten

ISBN 978-3-8300-7253-9 (Print) |ISBN 978-3-339-07253-5 (eBook)

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Die Behandlung der regionalen Disparitäten zwischen den Mitgliedsländern des Mercosur dominiert die interne Agenda des Blockes von 2003 bis 2010 unter der Rubrik „strukturellen Asymmetrien“. Aufgrunddessen erforscht der Autor die ökonomischen, politischen, institutionellen und regionalpolitischen Aspekte der strukturellen Asymmetrien im Mercosur mit der EG-6, EG-9 und EG-12 als Maßstab.

Die ökonomischen Aspekte beziehen sich zunächst auf den Grad dieser Asymmetrien im Ausgangspunkt des Mercosur in Bezug auf die Marktgröße- und die Pro-Kopf-Einkommen auf nationalen und auf regionalen Ebenen und danach auf die Überprüfung der Einkommenskonvergenz im Mercosur anhand der Entwicklung von Ungleichheits­indikatoren und auf die Identifizierung von möglichen ökonomischen Determinanten des Einkommensdivergenz. Die politischen Aspekte beziehen sich auf die Motive der Gründung des Mercosur und seine Ziele. Die institutionelle Perspektive erforscht die ergriffenen Maßnahmen zur Vervollständigung des gemeinsamen Marktes und die institutionelle Struktur des Mercosur. Der letzte Aspekt bezieht sich auf die seit 1991 von den Mercosur-Organen ergriffenen Maßnahmen, um die strukturellen Asymmetrien zu behandeln.

Die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung können folgendermaßen zusammengefasst werden. Der Mercosur beginnt den Integrationsprozess mit stärkeren Asymmetrien als die EWG. Seit 1990 (1995) ist eine Zunahme der Einkommensdisparität auf nationalen (regionalen) Ebenen festgestellt worden. In den ersten 20 Jahren der EG-6, EG-9 und EG-12 ist allerdings Einkommenskonvergenz erkannt worden. Die Zunahme der Einkommensdisparitäten zwischen den Mercosurländern hat aber nicht nur ökonomische Gründe, wie z. B. Einkommensumverteilung oder die gestiegene Industrien-Konzentration in Brasilien, sondern auch politische, institutionelle und regionalpolitische Determinanten.

Das politische Engagement und die Solidarität der europäischen Erfahrung bestehen nicht im Mercosur. Mercosur verfolgt nur ökonomische Ziele, die im Einklang mit dem Washington Consensus sind. Allerdings ist der gemeinsame Markt noch nicht seit seiner Gründung verwirklicht worden. Er zielt nicht darauf ab, die Einkommensdisparität zwischen seinen Mitgliedern zu reduzieren, deshalb wurde keine gemeinsame Regionalpolitik beschlossen. Das Vorgehen zur Behandlung der Asymmetrien zwischen seinen Mitgliedern begünstigt die Bewahrung des Status-Quo im Mercosur, in Bezug auf die Vorzugsbehandlung von Interessengruppen in den jeweiligen Ländern. Außerdem ist die Beseitigung der Einkommensdisparität aufgrund der identifizierten Schwäche seines Vorgehens im Vergleich zur frühen EG-Regionalpolitik (1975) und der aktuellen EU-Regionalpolitik (2007-2013) schwierig und unwahrscheinlich.

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