Dissertation: Militärsoziologische Biographieforschung

Militärsoziologische Biographieforschung

Bataillonskommandeure im Kontext militärischer Multinationalität und globaler Einsätze

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Studien zur Konflikt- und Friedensforschung, Band 11

Hamburg , 390 Seiten

ISBN 978-3-8300-6948-5 (Print) |ISBN 978-3-339-06948-1 (eBook)

Zum Inhalt

Der Autor Christoph U. Eichel leistet mit dieser Studie einen Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Berufsbiographien von Bataillonskommandeuren im Rahmen der militärischen Multinationalität und Globalisierung.

Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Übergang von der Landesverteidigung zur Einsatzarmee war es für die Soldaten der Bundeswehr eine Frage der eigenen biographischen Kontinuität, ob sie ihr Berufsbild als weiterhin gültig ansehen konnten, oder ob sie aufgrund persönlicher Reflexion dieses revidieren und Konsequenzen ziehen mussten.

Die Bataillonskommandeure der Teilstreitkraft Heer vergegenwärtigen hierbei eine bemerkenswerte Untersuchungsgruppe, da sie bereits während des Ost-West-Konflikts in die Armee eingetreten sind, die Transformation der Bundeswehr durchlebt haben und an einer entscheidenden Schnittstelle zwischen strategischer, aber auch politischer Führung und taktischer Umsetzung stehen. Zudem repräsentieren sie die Stabsoffiziere, die als Vorgesetzte mit ihren Soldaten die zahlenmäßig größten und gefährlichsten multinationalen Auslandseinsätze bewältigen.

Die qualitative Studie stützt sich dabei auf den forschungslogischen Ablauf der Grounded Theory sowie der Rekonstruktion der Lebensläufe mit Hilfe der Biographieforschung, um zwanzig interviewte Bataillonskommandeure im Kontext der Neuausrichtung der Bundeswehr sowie der zunehmenden militärischen Multinationalität und der sich stetig intensivierenden Auslandseinsätze zu untersuchen.

Als Ergebnis entstehen drei Idealtypen von Bataillonskommandeuren, deren jeweilige Strategien zur Bewältigung biographischer Risiken im Kontext der „reflexiven Modernisierung“ nach Anthony Giddens (1996) abschließend dargestellt werden. Alle drei vermögen es, ihr Berufsbild vom Offizier erfüllt zu sehen, wenngleich die Kritik gegenüber den aktuellen systemimmanenten Bedingungen zum Teil dringlich ist. Dennoch versäumen es die Probanden nicht, Verbesserungsvorschläge aufzuzeigen, wo immer sie Defizite sehen. Die Studie stellt somit auch eine Momentaufnahme der derzeitigen Gefühlslage im deutschen Offizierkorps dar.

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