Robert BauerPreisentwicklung von Immobilien unter dem Einfluss staatlicher Maßnahmen
Eine theoretische und empirische Analyse am Beispiel der Förderung denkmalgeschützter Gebäude
Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Band 59
Hamburg 2012, 242 Seiten
ISBN 978-3-8300-6315-5 (Print)
ISBN 978-3-339-06315-1 (eBook)
Rezension
Entscheidungsträgern ist oft zu wenig bewusst, dass staatliche Maßnahmen zur Veränderung der monetären Attraktivität einer Investition führen, die sich wiederum in den Preisen niederschlägt. So sind beispielsweise die Auswirkungen der Denkmaleigenschaften auf die Immobilienpreise und die damit im Zusammenhang stehenden Förderungen bisher kaum untersucht worden. Hier setzt das Buch an. […]
Zum Inhalt
Trotz konjunktureller Schwäche der Bau- und Immobilienbranche konnten sich einige Teilbereiche dieser Branche in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts erstaunlich gut entwickeln. Hier sind insbesondere die Sanierungstätigkeiten an Gebäuden der Gründerzeitviertel in ostdeutschen Großstädten zu nennen. Eine erhebliche Anzahl von Gebäuden in diesen Vierteln steht unter Denkmalschutz. Die damit einhergehende steuerliche Förderung scheint bei der positiven Entwicklung eine erhebliche Rolle zu spielen.
Entscheidungsträgern ist jedoch oft zu wenig bewusst, dass staatliche Maßnahmen wie z. B. direkte und indirekte Förderung zur Veränderung der monetären Attraktivität einer Investition führen, die sich wiederum in den Preisen niederschlägt. Es kann hierbei durchaus vorkommen, dass die sogenannte Kapitalisierung der Fördermaßnahmen den ursprünglichen Zielsetzungen der staatlichen Maßnahmen entgegenwirkt oder in dieser Form nicht beabsichtigt war.
Die Auswirkung der Denkmaleigenschaft auf die Immobilienpreise und die gegebenenfalls damit im Zusammenhang stehenden Förderungen sind bisher kaum untersucht worden.
Hier setzt die Abhandlung an. Untersucht werden der Einfluss des Denkmalschutzes und damit im Zusammenhang stehende Förderungen auf den Kaufpreis sowie das Käuferverhalten bei Eigentumswohnungen am Beispiel von Dresden. Hierzu werden zunächst in einem theoretischen Teil die Gesetzesregelungen zum Schutz der Denkmäler und ihre Berücksichtigung bei der Bewertung sowie die volkswirtschaftliche Wirkung dieser Regelungen analysiert. Anschließend werden die Vorteile dargestellt, die der Denkmaleigentümer genießt.
Im zweiten Teil der Abhandlung werden die theoretischen Darstellungen einer empirischen Überprüfung unterzogen. Basis der Untersuchungen bildet die Kaufpreissammlung der Stadt Dresden, in der die Denkmaleigenschaft bei Transaktionen mit erfasst wird. Regressionsmodelle auf Basis von hedonischen Preisen erzielen hierbei erstaunliche Ergebnisse.
Anhand von deskriptiven Statistiken werden weitere Zusammenhänge und Besonderheiten bei denkmalgeschützten Immobilien wie beispielsweise das Käuferverhalten und Käuferherkunft sowie veränderte Liegenschaftszinssätze bei Denkmälern dargestellt.
Schlagworte
ArchitekturDenkmalDenkmalabschreibungDenkmalschutzErhöhte AbsetzungHedonische PreiseImmobilienmarktImmobilienpreisPreisentwicklungPreistheorieVerfügungsrechteVolkswirtschaftslehreIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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