Dissertation: Selbstständigkeitserfahrung von Mehrfachunternehmern

Selbstständigkeitserfahrung von Mehrfachunternehmern

Eine Betrachtung aus traditioneller und konstruktionistisch-narrativer Perspektive

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Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 264

Hamburg , 376 Seiten

ISBN 978-3-8300-5163-3 (Print) |ISBN 978-3-339-05163-9 (eBook)

Zum Inhalt

Seit MACMILLAN (1986) die Forschungsgemeinschaft aufforderte, "To really learn about entrepreneurship, let‘s study habitual entrepreneurs?, ist viel zu Mehrfachunternehmern geschrieben worden. Immer wieder klingt dabei durch, dass Selbstständigkeitserfahrung ein wichtiger Faktor bei der Entdeckung sowie Verfolgung von Geschäftsideen und letztlich von unternehmerischem Erfolg ist. Im Gegensatz zu Erstunternehmern (novice entrepreneurs) besitzen Mehrfachunternehmer solche Selbstständigkeitserfahrung. Bisher konnte jedoch durch empirische Studien kein konsistenter Zusammenhang zwischen Selbstständigkeitserfahrung und unternehmerischem Erfolg aufgezeigt werden. Ursachen für diese Inkonsistenzen werden in diesem Buch analysiert. Es wird gezeigt, dass eine Vielzahl von Begriffen existiert, die sich einerseits überschneiden, andererseits jeweils spezifische Besonderheiten betonen. Die in der Literatur zur unternehmerischen Selbstständigkeit vorzufindenden Erfahrungsbegriffe werden anhand eines Phasenmodells der Unternehmensentwicklung systematisiert.

Zusätzlich Begriffsvielfalt unter dem Dach der Selbstständigkeitserfahrung, finden sich in der Literatur unterschiedliche Ansätze, Selbstständigkeitserfahrung zu messen. Diese unterschiedlichen Messmethoden sind eine weitere Ursache für die inkonsistenten empirischen Ergebnisse zum Erfahrungs-Erfolgs-Zusammenhang. Als dritte Ursache kommt hinzu, dass, eine Vielzahl verschiedener Ansätze zur Messung unternehmerischen Erfolgs existiert. Es ist somit wenig überraschend, dass auch in empirischen Studien zu Mehrfachunternehmern und Selbstständigkeitserfahrung unterschiedliche Erfolgsmaßstäbe angesetzt werden.

Vor dem Hintergrund dieser Analyse wird im weiteren Verlauf ein alternativer Zugangsweg zur Selbstständigkeitserfahrung mittels Narrativer Analyse eruiert. Dieser methodische Ansatzpunkt ist bislang in der Entrepreneurship-Forschung kaum vertreten. Veröffentlichungen, die einen explizit narrativen Ansatz verfolgen, sind rar. Dabei erlaubt eine narrative Vorgehensweise, Entrepreneurship in seinem jeweils spezifischen Kontext zu erfassen und es vor diesem Hintergrund zu interpretieren. Sie ermöglicht es aufzuzeigen, wie Entrepreneurship durch das Handeln der Akteure konstruiert wird. Die Analyse von Erfahrungserzählungen erlaubt es, die Gründung bzw. die Konstruktion eines neuen Unternehmens nachzuvollziehen, wobei es nicht um das "objektive" Erfassen von Einzelheiten des Gründungsprozesses geht. Vielmehr wird die Aufmerksamkeit auf die subjektive und soziale Konstruktion des Entrepreneurship gelenkt. Anhand der Erfahrungserzählungen von drei Mehrfachunternehmern werden verschiedene Ansätze der Narrativen Analyse und ihr Beitrag zum Verständnis von Selbstständigkeitserfahrung und der Konstruktion der unternehmerischen Identität ausgelotet. Dabei wird die Hinwendung zu narrativen Ansätzen nicht als Ersatz weit verbreiteter quantitativer Methoden gesehen, vielmehr ist aus einem Dialog der unterschiedlichen Schulen an sich eine Weiterentwicklung des Entrepreneurship zu erwarten. Gleichzeitig können Aspekte narrativer Ansätze, etwa das Hinterfragen der Reflexivität, des Einflusses des Forschers auf den Forschungsprozess auch für traditionelle Methoden hilfreiche Einblicke bieten.

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