Doktorarbeit: Erzeugung und Einsatz von Biodiesel aus tierischen Fetten (FME)

Erzeugung und Einsatz von Biodiesel aus tierischen Fetten (FME)

Unter besonderer Berücksichtigung der ökologischen Wirkungen

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Schriftenreihe agrarwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 29

Hamburg , 206 Seiten

ISBN 978-3-8300-2805-5 (Print) |ISBN 978-3-339-02805-1 (eBook)

Zum Inhalt

Der zunehmende Energiebedarf, unter anderem für die Versorgung der weltweit ansteigenden Motorisierung, erfordert die Schaffung von Alternativen zu den heute eingesetzten fossilen Energieträgern, die durch die bekannte Begrenzung der endlichen Vorräte und negativen Auswirkungen auf das Klima geprägt sind. Die Kommission der EU geht davon aus, dass über 28 % der CO₂-Emissionen der EU, bei deutlich steigender Tendenz, auf den Energieverbrauch im Verkehrssektor zurückzuführen sind. Die Kommission fordert die CO₂-Emissionen, des wichtigsten Treibhausgases, durch Einsatz alternativer Kraftstoffe zu verringern.
Die Nutzung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen kann zwar das Energieproblem nicht grundsätzlich lösen, kann aber in den diskutierten Szenarien zu Ressourcen- und Klimaschutz kurzfristig verfügbare relevante Beiträge leisten.
Vor diesem Hintergrund haben Rat und Parlament der Europäischen Union die Richtlinie zur Förderung und Verwendung von Biokraftstoffen im Verkehrssektor erlassen. Dementsprechend sollen die Mitgliedsstaaten sicherstellen, dass bis zum Jahr 2010 der Anteil von Biokraftstoffen an den in Verkehr gebrachten Otto- und Dieselkraftstoffen mindestens 5,75 %, gemessen am Energieinhalt beträgt. In der Richtlinie wird die Rohstoffbasis für Biokraftstoffe ausdrücklich weitgefasst definiert; es werden grundsätzlich pflanzliche und tierische Stoffe einbezogen. Diese Öffnung ist sinnvoll, da in der Europäischen Union die Anbauflächen für Ölsaaten zur Gewinnung von Pflanzenöl für die energetische Verwertung begrenzt sind. Die Nutzung von tierischen Fetten für die Biodieselproduktion erschließt somit im Sinne der Biokraftstoffstoffrichtlinie, neben der in Deutschland überwiegend praktizierten Verwendung von Rapsöl, ein ergänzendes Rohstoffpotential.
Für den Anwender, aber auch für die Mineralölwirtschaft, die Biodiesel als Zumischkomponente abnimmt, sowie für die Fahrzeughersteller, soll mit den in dieser Dissertation durchgeführten Untersuchungen die Entscheidungsgrundlage hinsichtlich des Einsatzes von Biodiesel aus tierischen Fetten als Ergänzung zu Biodiesel aus Rapsöl verbreitert werden. Dabei werden die mit Biodiesel aus tierischen Fetten erzielten Ergebnisse hinsichtlich der motortechnischen Anwendung und der ökologischen Wirkungen mit den für Biodiesel aus Rapsöl vorliegenden Ergebnissen verglichen.
Die Umweltwirkungsfaktoren der Herstellung und Anwendung von Biodiesel auf Basis tierischer Fette werden quantifiziert. Als Untersuchungsmethode wurde das Verfahren der Produkt-Ökobilanz angewandt. Dieses Verfahren stellt eine gesamtökologische Bewertung dar und bezieht den gesamten Lebensweg des Produktes mit ein, d.h. alle Umweltwirkungen im Zusammenhang mit der Existenz des Produktes, angefangen mit der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zur Nutzungsphase.
Linder’s Fazit: In der Bewertung im Rahmen der Ökobilanz erweist sich die Produktion und Nutzung von FME gegenüber den Referenzprodukten Mineralöldiesel und Rapsbiodiesel als deutlich überlegen. Diese Wertung basiert im Wesentlichen auf der Tatsache, dass tierische Fette als Sekundärrohstoffe anfallen und nicht originär als Rohstoff für die Biodieselerzeugung produziert werden. Positive Umweltwirkungen entstehen durch den Ersatz von erschöpflichen Energieträgern sowie die Entlastung durch die Einsparung von CO₂- und SO2 -Äquivalenten.

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