Dissertation: Good Time - Regelungen im Strafvollzug

Good Time - Regelungen im Strafvollzug

Zeitgutschriften im internationalen Vergleich und Konsequenzen für das deutsche Vollzugsrecht

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Strafrecht in Forschung und Praxis, Band 89

Hamburg , 596 Seiten

ISBN 978-3-8300-2656-3 (Print) |ISBN 978-3-339-02656-9 (eBook)

Zum Inhalt

Unter dem Begriff der Good Time – Regelungen werden Zeitgut-
schriftensysteme im Strafvollzug zusammengefasst, nach welchen
sich Gefangene durch bestimmte Leistungen (z.B. Arbeit, Ausbil-
dung, Disziplin) nach einem bestimmten Berechnungsmodus Straf-
zeitverkürzungen verdienen können, wobei die Vergabe der Kredite
leistungs- und/oder verhaltensbezogen und unabhängig von einer
Sozialprognose erfolgt. Die Strafzeitverkürzung ist grundsätzlich al-
lein von dem Verhalten des Gefangenen im Vollzug abhängig, kann
vom Gefangenen unmittelbar beeinflusst und vorausberechnet wer-
den. Der Gefangene erlangt dadurch eine Sicherheit über den Ent-
lassungszeitpunkt, die andere prognoseabhängige Institute zur
Strafzeitreduktion (z.B. Strafrestaussetzung zur Bewährung, Gna-
de, Amnestien) nicht bieten können.
Die strafrechtlich-kriminologische Untersuchung befasst sich, gestützt
auf eine umfangreiche Verarbeitung der internationalen Literatur und
Gesetzgebung, unter einem rechtsvergleichenden Blickwinkel mit den
derzeit existierenden Zeitgutschriftensystemen in den verschiedenen
Anwendungsländern. Neben einem historischen Abriss zur Entwicklung
der Zeitgutschriften wird ein Überblick über die Regelungs- und Aus-
gestaltungsmöglichkeiten, die Intentionen, Wirkungen und möglichen
Anwendungsprobleme und deren Lösungsmöglichkeiten gegeben.
Gestützt auf die grundlegende Entscheidung des Bundesverfassungs-
gerichts zur Gefangenenentlohnung (BVerfGE 98, 169ff. vom 1.7.1998)
untersucht die Verfasserin die deutsche Regelung des § 43 Abs. 6-11
StVollzG auf deren Zweck- und Verfassungsmäßigkeit, um anschlie-
ßend für Deutschland einen Gesetzgebungsvorschlag zu einer mög-
lichen Neuregelung des § 43 StVollzG zu begründen. Gerade vor
dem Hintergrund der Föderalismusreform und der zu erwartenden
Schaffung eigener Strafvollzugsgesetze der Länder bietet die Studie
wertvolle Anregungen für eine mögliche Ausgestaltung eines Zeit-
gutschriftensystems im Strafvollzug, wobei die Verfasserin für eine
Ausweitung der derzeit möglichen Strafzeitreduktion von 6 Tagen
pro Jahr auf maximal 48 Tage pro Jahr plädiert.
Abgerundet wird das Werk durch eine umfassende Darstellung der
weltweit existierenden Good Time – Regelungen in den verschiedenen Anwendungsländern.

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