Doktorarbeit: Familienunternehmen und Corporate Governance

Familienunternehmen und Corporate Governance

Themen eines Diskurses

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Strategisches Management, Band 31

Hamburg , 222 Seiten

ISBN 978-3-8300-2406-4 (Print) |ISBN 978-3-339-02406-0 (eBook)

Zum Inhalt

Was hat das Thema "Corporate Governance" eigentlich mit "Familienunternehmen" zu tun? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick gar nicht so abwegig. So sehen sich nicht wenige Familienunternehmer einerseits mit Themen und Problemen der "Führung und Kontrolle" in ihrem Familienunternehmen konfrontiert, fühlen sich aber gleichzeitig von einer wahrgenommenen Corporate Governance-Diskussion nicht wirklich betroffen. Und auch Vertreter der Wissenschaft tun sich mit der Entdeckung eines thematischen Zusammenhangs teils schwer. So kommt bei dem Begriff der "Corporate Governance" einem Vertreter des den Diskurs dominierenden Principal-Agent-Ansatzes in erster Linie die zugrundelegende Problematik der insbesondere für Aktiengesellschaften und eben nicht für Familienunternehmen so typischen Trennung von Eigentum und Management in den Sinn. Bezieht man "Corporate Governance" als nur auf Problematiken infolge der Trennung von Eigentum und Führung, und versteht unter Familienunternehmen nur jene, bei denen Eigentum und Führung in einer Hand liegen, so ist folgende Argumentation sicherlich nachvollziehbar: Keine Trennung von Eigentum und Führung – keine Corporate Governance-Problematik.

Fasst man den Begriff der "Corporate Governance" jedoch weiter, und versteht darunter all jene unternehmenspolitischen Prozesse und Strukturen, die die langfristige wirtschaftliche Lebensfähigkeit und Legitimität eines Unternehmens sichern, und versteht unter "Familienunternehmen" all jene Unternehmen, bei denen ganz allgemein eine Familie respektive familiäre Akteure einen wesentlichen Einfluss auf die Unternehmenspolitik haben, so zeigen sich zwei Aspekte: Zum Ersten, dass "Corporate Governance" in Anbetracht der Unternehmenspraxis sehr wohl als ein wesentliches und relevantes Thema der Unternehmenspolitik und strategischen Führung von Familienunternehmen anzusehen ist, und dies nicht nur dann, wenn gerade eine Nachfolge ansteht und es um die Frage der Wahrung von Interessen möglicher Minderheitsgesellschafter geht, die ohne Beteiligung an der Unternehmensführung Eigentum am Familienunternehmen besitzen. Und zum Zweiten, dass die bisherigen Auseinandersetzungen rund um das Thema "Familienunternehmen" schon seit jeher Einzelaspekte der "Corporate und Family Governance" thematisierten, auch wenn diese Begriffe an sich erst seit kurzem Aufmerksamkeit erlangen und Verwendung in Wissenschaft und Praxis finden.

Die aktuelle Diskussion des Themas "Corporate Governance" und die Auseinandersetzungen rund um das Thema "Familienunternehmen" stellen also sehr wohl zwei Diskurse in Wissenschaft und Praxis dar, die Bezüge zueinander aufweisen und insofern nicht zuletzt aufgrund aktueller Entwicklungen jeweils im Hinblick aufeinander einer neuenorientierten Betrachtung bedürfen. Gerade dazu möchte die diese Veröffentlichung einen Beitrag leisten.

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