Dissertation: Bindungserfahrungen, Ärgerregulation und Aggression

Bindungserfahrungen, Ärgerregulation und Aggression

Zusammenhänge zur sozialen Informationsverarbeitung bei reaktiv und proaktiv aggressiven Jugendlichen

Buch beschaffen

Studien zur Kindheits- und Jugendforschung, Band 37

Hamburg , 274 Seiten

ISBN 978-3-8300-1731-8 (Print)

Zum Inhalt

Im Rahmen einer bio-psycho-sozialen Sichtweise wird von kognitiven Defiziten angenommen, dass sie zur Entwicklung und Stabilisierung von aggressiven Verhaltenweisen beitragen. Die Theorie der sozialen Informationsverarbeitung (SIP, Crick & Dodge, 1994) postuliert verschiedene Schritte der Informationsverarbeitung in sozialen Situationen und mittlerweile liegt eine Reihe von empirischen Befunden vor, die Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne aggressive Verhaltensweisen nachweisen.

Weniger gut sind dagegen emotionale Prozesse erforscht, die bei der sozialen Informationsverarbeitung eine Rolle spielen. Dazu leistet die vorliegende Arbeit einen Beitrag. Um diese emotionalen Aspekte bei der Informationsverarbeitung im Hinblick auf reaktive und proaktive Aggression näher zu betrachten, wurden männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, die von ihren Lehrern hinsichtlich proaktiver und reaktiver Aggression eingeschätzt wurden, hypothetische konflikthafte Szenen vorgespielt. Dabei wurden sie nicht nur zu ihren Gefühlen befragt, sondern währenddessen wurde der emotionale Zustand durch physiologische Messungen erhoben. Anschließend wurden die Jugendlichen zu ihrer Informationsverarbeitung befragt. Um individuelle Unterschiede in der Informationsverarbeitung und Emotionsregulation, die von der Bindungstheorie (Bowlby, 1973; Spangler & Zimmermann, 1999a,b) postuliert werden, erklären zu können, wurden die Bindungserfahrungen zusätzlich durch Fragebögen erfasst.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl emotionale Prozesse als auch Bindungserfahrungen einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage von Abweichungen bei der Informationsverarbeitung leisten können und gemeinsam hypothetisches und beobachtetes aggressives Verhalten vorhersagen.

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