Doktorarbeit: Die Gedächtniswirksamkeit der Handlungsplanung

Die Gedächtniswirksamkeit der Handlungsplanung

Eine Untersuchung unter Berücksichtigung der Forschung zum Handlungsgedächtnis

Buch beschaffen

Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 103

Hamburg , 174 Seiten

ISBN 978-3-8300-1366-2 (Print)

Zum Inhalt

Tag für Tag führen wir zahlreiche Handlungen aus. Wir können uns auch meistens gut an diese ausgeführten Handlungen erinnern. Handlungen, die wir gehört oder gelesen haben, können wir deutlich schlechter erinnern.

Nicht jede Handlung, die uns in den Sinn kommt, führen wir auch direkt aus. Was ist mit solchen Handlungen, die wir erst zu einem späteren Zeitpunkt ausführen wollen, mit geplanten Handlungen? Erinnern wir uns an geplante Handlungen auch besser?

In dem vorliegenden Buch wird dieser Frage nachgegangen.

Überlegungen zum Handlungsgedächtnis und einige ausgewählte neuropsychologische Untersuchungen werden im ersten Teil vorgestellt. Ausgehend hiervon ist zu erwarten, dass auch geplante Handlungen besser erinnert werden als Handlungen, die man lediglich gelesen hat. Es gibt bisher nur einige wenige Untersuchungen, die gelesene, geplante und ausgeführte Handlungen miteinander verglichen haben. Diese Untersuchungen ergeben kein einheitliches Befundmuster.

Im zweiten Teil des Buches werden eigene Untersuchungen dargestellt, die zeigen, dass geplante Handlungen besser erinnert werden als gelesene Handlungen. Teilweise führt Handlungsplanung sogar zu genauso guten Erinnerungsleistungen wie Handlungsausführung. Diese Befunde werden über die unterschiedliche Nutzung von itemspezifischer und relationaler Information erklärt. Itemspezifische Information macht die einzelnen Handlungen distinkt und unterscheidbar. Unter relationale Information wiederum sind die Informationen zu verstehen, die Verbindungen zwischen Inhalten herstellt. Im Hinblick auf die Handlungsausführung gehen viele Forscher davon aus, dass besonders gute itemspezifische Informationen zur Verfügung gestellt werden. Die Nutzung relationaler Informationen ist nach Handlungsausführung allerdings erschwert. Die itemspezifische Information scheint nach Handlungsausführung jedoch so effizient zu sein, dass es zu dem Erinnerungsvorteil gegenüber gelesenen Handlungen kommt.

Die Handlungsplanung stellt ebenfalls bessere itemspezifische Information zur Verfügung als dies für gelesene Handlungen der Fall ist und bessere relationale Information als nach Handlungsausführung. Demzufolge tritt ein Erinnerungsvorteil für geplante Handlungen gegenüber gelesenen Handlungen auf und unter bestimmten Umständen können geplante Handlungen genauso gut erinnert werden wie ausgeführte Handlungen.

Die Untersuchungsergebnisse führen zu einer Neubewertung der Rolle der Handlungsplanung bei den bisherigen Überlegungen zum Handlungsgedächtnis.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

Bibliothek, Bücher, Monitore

Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.