Dissertation: Aufbruch oder Krise? Private Kunstgalerien in West-Berlin zwischen Kriegsende und Mauerbau (1945–1961)

Aufbruch oder Krise? Private Kunstgalerien in West-Berlin zwischen Kriegsende und Mauerbau (1945–1961)

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Schriften zur Kunstgeschichte, Band 75

Hamburg , 606 Seiten

ISBN 978-3-339-12488-3 (Print) |ISBN 978-3-339-12489-0 (eBook)

Rezension

Eine Geschichte des Kunsthandels nach 1945 und in der frühen Bundesrepublik gibt es bislang nicht.

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Die materialreiche, durch Register exzellent erschlossene Untersuchung stellt dabei 13 Kunsthandlungen in den Mittelpunkt, die sich nach Kriegsende in Berlin der Vermittlung und langsamen Etablierung der Moderne verschrieben und bietet damit eine Fülle neuer Erkenntnisse und Entdeckungen

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Nicht zuletzt durch das – auf Vollständigkeit angelegte und in keiner anderen Publikation zu findende – Verzeichnis der Ausstellungen Berliner Galerien der Jahre 1945 bis 1961 bildet die Neuerscheinung einen unverzichtbaren Bestandteil einer Kunst- und Kulturgeschichte der Nachkriegszeit. Bleibt zu wünschen, dass ähnliche Studien zu weiteren Regionen des kulturellen Neubeginns folgen werden.



Zum Inhalt deutschenglish

Berlin wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges schnell zu einem Brennpunkt der Weltpolitik. Unterschiedliche Sichtweisen und kurz darauf auch Konflikte zwischen Ost und West beeinflussten diverse Lebensbereiche. Gerade der Kulturbetrieb und besonders die bildende Kunst wurden zu heftig umkämpften Feldern. Die Rahmenbedingungen für die auf dem Gebiet der modernen Kunst tätigen Galerien wurden dazu noch durch weitere Faktoren bestimmt. Die Strukturen des einst blühenden Berliner Kunsthandels waren durch Krieg und Nazi-Herrschaft zerschlagen, das Publikum der modernen Kunst stark entwöhnt. Die Mangelsituation der ersten Nachkriegsjahre entspannte sich zwar im Laufe der Jahre, es blieb aber fortwährend ein wirtschaftlicher Rückstand gegenüber der Bundesrepublik. Die ab Beginn der 50er-Jahre ausschließlich im Westteil der Stadt ansässigen Kunstgalerien mussten sich zudem damit arrangieren, dass Alltagsleben und Kulturbetrieb der ehemaligen Reichshauptstadt im Laufe der Jahre im Westen des Landes immer weniger Interesse weckten.

Diese Studie zeichnet die Geschichte der Berliner Galerienlandschaft von der Gründung der ersten Galerien im Sommer 1945 bis zum Bau der Berliner Mauer im Jahre 1961 nach. Vorgestellt werden dabei alle damals über längere Zeiträume tätigen Galerien sowohl in der Nahbetrachtung als auch in ihrem Zusammenspiel.

Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Ausstellungsprogramm der Galerien, das von der Berliner Tagespresse mit Interesse verfolgt wurde und die öffentliche Wahrnehmung der jeweiligen Galerie bestimmte. Ebenso wie deren auf das wirtschaftliche Überleben gerichtetes Geschäftsmodell war auch das jeweiligeAusstellungsprogramm immer wieder Wandel und Korrektur unterworfen. Stand zunächst noch die Kunst der heimischen Vorkriegsmoderne deutlich im Fokus, so gewannen abstrakte und ungegenständliche Ansätze sowie diverse Vertreter des internationalen Kunstbetriebes immer stärker an Bedeutung.

Der Anhang listet sämtliche Ausstellungen der bedeutsamsten Berliner Galerien zwischen Kriegsende und Mauerbau auf.

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