Doktorarbeit: Namenschöpfung und Namenrezeption im Polnischen

Namenschöpfung und Namenrezeption im Polnischen

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Studien zur Slavistik, Band 50

Hamburg , 302 Seiten

ISBN 978-3-339-11642-0 (Print) |ISBN 978-3-339-11643-7 (eBook)

Rezension

[...] Die von Anna Fabian vorgelegte Arbeit ist gekennzeichnet von einer umfassenden (kritischen) Darstellung und Reflexion der zugrundeliegenden Theorie sowie durch den originellen Ansatz, erfundene literarische Namen zum Studienobjekt zu machen. Schade, dass die durchgeführte und von ihrem Ansatz her so wohldurchdachte Online-Befragung nicht die Resonanz fand, die sie verdient gehabt hätte.

Ewa Makarczyk-Schuster und Karlheinz Schuster in: Beiträge zur Namenforschung, 56.4 (2021)


Zum Inhalt deutschenglish

Während die Namengebung bei Personen- oder Ortsnamen durch mehr oder weniger stark ausgeprägte Regeln und Traditionen bestimmt wird, gibt es weitere Bereiche, in denen zahlreiche neue Namen mit hohem kreativem Potenzial entstehen. Dazu gehören zweifelsohne literarische Namen, die nicht nur neue Referenten benennen, sondern zugleich die literarische Welt mitkonstituieren. Am Beispiel von neu produzierten Namen in der polnischen Fantastik wird die Namenschöpfung und Namenrezeption aus linguistischer Perspektive untersucht: Mit welchen sprachlichen Mitteln werden neue Namen gebildet, und über welche mentalen Modelle von Eigennamen verfügen Sprecher/innen?

In der ersten korpusbasierten Untersuchung wird eine Klassifikation der Verfahren zur Neuproduktion von Namen erarbeitet. Es zeigen sich einerseits Parallelen zur regulären Wortbildung des Polnischen und den bekannten und etablierten Wegen zur Bildung von Namen, andererseits wird aber deutlich, dass noch weitere Verfahren produktiv sind, die je nach Bedarf in unterschiedlicher Ausprägung verwendet werden. Die Klassifikation versteht sich als ein Werkzeug für weitere onomastische Untersuchungen.

Nach einem Wechsel der Perspektive von der Namenschöpfung hin zur Namenrezeption werden die Ergebnisse einer psycholinguistisch basierten Untersuchung vorgestellt. Es wird gezeigt, dass nicht nur konkrete und differenzierte mentale Modelle von Eigennamen existieren, sondern auch prototypische Vorstellungen von onymischen Strukturen und ihren Funktionen. Darüber hinaus wird deutlich, dass Sprecher/innen Eigennamen intuitiv von anderen Substantiven abgrenzen, und diese folglich den Status einer eigenständigen Klasse im mentalen Lexikon aufweisen.

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