Doktorarbeit: Decor und Memoria – Späthellenistische mythologische Gruppen als Teil der römischen Idealplastik

Decor und Memoria – Späthellenistische mythologische Gruppen als Teil der römischen Idealplastik

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ANTIQUITATES – Archäologische Forschungsergebnisse, Band 72

Hamburg , 322 Seiten

ISBN 978-3-339-10408-3 (Print) |ISBN 978-3-339-10409-0 (eBook)

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Visuelle Wiederholungen und Varianzen sind bekannte und häufig beschriebene Phänomene der materiellen Kultur in antiken Gesellschaften. Besonders in den bildenden Künsten der römischen Kaiserzeit stehen diese Formen augenscheinlicher Analogie und Diskrepanz seit Langem im Mittelpunkt archäologischer Forschung. Sie werden zumeist mit dem Gegensatz vom schöpferischen Original und seinen banalen Kopien erklärt. Tatsächliche Bildwerke werden so in der wissenschaftlichen Beschäftigung zu Trägern eines entmaterialisierten Ursprungs, der all seine zukünftigen Auswüchse in den engsten konzeptuellen Grenzen vorherbestimmt.

Um dieser Starrheit zu entkommen und so Jahrhunderte visuellen Reichtums und kultureller Leistungen angemessen zu würdigen, etabliert diese Veröffentlichung eine neue wissenschaftliche Kategorie: Den Korpus des Wissens. In seinem Herzen ruhen das Decor und die Memoria – entwickelt aus späthellenistischen Schriftquellen. Dabei ist das Decor den modernen Gegebenheiten des jeweiligen Kontexts verpflichtet, um seine Wirksamkeit zu entfalten, während die Memoria der Vergangenheit dient. Der Korpus ist die Manifestation von Decor und Memoria, der alle semantischen Sphären, retrospektiven Bezüge und die Verbindungen zwischen ihnen enthält. Er verbindet über diachrone Instanzen hinweg die einzelnen Bildwerke mit ihren jeweiligen Kontexten zu einer netzwerkartigen Struktur.

Unter dieser Prämisse werden die Replikenreihen des sog. Pasquino, der Satyr-Hermaphrodit-Gruppen Dresden und der Dornauszieher Vatikan untersucht. Der Gang durch die drei Reihen von Kunstwerken mit ihren Repliken aus den unterschiedlichsten Gattungen und Zeiten erweist den Korpus des Wissens als Konzept, das im Stande ist, solch diverse Befunde in adäquater Weise anzugehen. So kann er den Monumenten ein Stück ihrer Bedeutung wiedergeben, die sie einst besessen haben.

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