: Die Legende von Barlaam und Ioasaph als Programmschrift des Mönches Agapios Landos

Die Legende von Barlaam und Ioasaph als Programmschrift des Mönches Agapios Landos

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THEOS – Studienreihe Theologische Forschungsergebnisse, Band 18

Hamburg , 320 Seiten

ISBN 978-3-86064-646-5 (Print & eBook)

Zum Inhalt

Die theologische Dissertation widmet sich einer gekürzten Fassung der erbaulichen Geschichte von Ioasaph, König der Inder, und seinem Lehrer, dem Asketen Barlaam. Ausgehend von der Buddhalegende, scheint der Erzählstoff über moslemisch-arabische Fassungen in das Georgische und von da ins Griechische gedrungen zu sein. Aber auch das Judentum hat sich die indischen Erzählstoffe zu eigen gemacht. Die Ausbreitung über die Religionsgrenzen hinweg deutet schon die Beliebtheit der Erzählung an, doch ihren Siegeszug trat sie erst im christlichen Gewand an. Die griechische Vorlage aus dem 8. oder 9. Jh. wurde in fast alle Sprachen des mittelalterlichen Europa übersetzt und konnte so zu einem der meistgelesenen Bücher des Mittelalters werden.

Der Reiz der Legende liegt in der Vereinigung verschiedener Themen: exotische Rahmenerzählung, katechetisches Kompendium, Ansporn zur Askese, zugleich Auseinandersetzung mit der Ehe, Fürstenspiegel, Lebensweisheit in anschaulichen Gleichniserzählungen. Die meisten west- und nordeuropäischen Fassungen der Legende wurden bereits untersucht, nicht jedoch das Weiterleben des griechischen Textes im griechischen Sprachraum selbst. Dort aber kam der Erzählung in der Zeit der Türkenherrschaft über Griechenland Bedeutung zu, da sie in leicht verständlicher und anregender Weise ein Kompendium orthodoxer Lehre bot.

Mehrere Übersetzungen und Paraphrasen in die griechische Volkssprache wurden angefertigt, deren wichtigste die des Mönches Agapios Landos (ca. 1580/85 - ca. 1656) ist. Agapios ließ sie unter seiner Aufsicht erstmals 1641 in Venedig drucken. Dieser Version widmet sich die Dissertation, nicht ohne auch die anderen vorzustellen. Außer dem Erstdruck von 1641 existiert eine Handschrift des Werkes, deren Zuweisung an Agapios einer codikologischen Untersuchung bedurfte. Die Arbeit will die programmatische Bedeutung dieser Heiligenvita für das Gesamtwerk des Agapios zeigen. Gleichzeitig gibt sie einen Einblick in die Vorgehensweise einiger seelsorgerisch interessierter Autoren jener Zeit und arbeitet so ein Stück Theologiegeschichte wenig beachteter Jahrhunderte auf dem Balkan auf. Die Verfolgung des Weges der Legende von Barlaam und Ioasaph bis in die heutige kirchliche Literatur Griechenlands stellt den Gegenwartsbezug her. Zudem werden bisher unbekannte gottesdienstliche Texte zu Ehren der beiden Heiligen vogestellt. So ist die Arbeit interessant für Theologen, Byzantinisten, Neogräzisten und Literaturwissenschaftler.

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