Andrea WolffFremdbildentwicklung als kommunikativer Prozeß
Eine Untersuchung der Sowjetunionbilder in den Reiseberichten Theodore Dreisers und Dorothy Thompsons
POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 12
Hamburg 1995, 384 Seiten
ISBN 978-3-86064-261-0 (Print)
Zum Inhalt
Theodore Dreiser und Dorothy Thompson zählen zu den 1.500 US-Bürgern, die im Herbst 1927 anlässlich der Feierlichkeiten zum 10. Jahresfeiertag der Oktoberrevolution nach Moskau reisten. Obwohl beide Autoren unter dem Einfluss der sowjetischen Kulturpolitik mit weitgehend übereinstimmenden Aspekten der sowjetischen Lebenswelt konfrontiert wurden, entwarfen Dreiser und Thompson in ihren 1928 veröffentlichten Reiseberichten aber sehr unterschiedliche Darstellungen der Sowjetunion.
Im Mittelpunkt der Studie steht daher nicht die Beschreibung von Dreisers und Thompsons Sowjetunionbildern, sondern die Untersuchung der Entwicklungsprozesse, die diesen Fremdbildern zugrunde liegen. Ausgehend von einem kommunikationstheoretischen Untersuchungsansatz entwickelt die Autorin im ersten Teil der Studie ein interdisziplinäres Analysemodell, das erstmals die unterschiedlichen Entwicklungsstadien und die zentralen Einflussfaktoren auf die Entwicklung literarischer Fremdbilder differenziert.
Dieses Modell bildet den theoretischen Rahmen für die anschließende Untersuchung von Dreisers und Thompsons Reiseberichten, in der die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf die Sowjetunionbilder der Autoren aufgedeckt und gewichtet werden. Um die Sowjetunionbilder Dreisers und Thompsons in ihrer gesamten Komplexität zu erfassen, analysiert die Studie auch bisher unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass der Autoren und gibt damit neue Impulse für die Dreiser- und für die Thompson-Forschung.
Schlagworte
Dorothy ThompsonFiktionalisierungFremdverstehenliterarische FremdbilderLiteraturwissenschaftReiseberichtRusslandSowjetunionTheodore DreiserIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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