: Aufklärung und Utopie, 2. Aufl.

Aufklärung und Utopie, 2. Aufl.

Gesammelte Aufsätze und Vorträge zur Literaturgeschichte

Buch beschaffen

POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 8

Hamburg , 176 Seiten

ISBN 978-3-86064-143-9 (Print)

Zum Inhalt

"Aufklärung und Utopie" vereinigt die wichtigsten kleineren Arbeiten des Autors zur deutschen und europäischen Literaturgeschichte. Brennpunkte sind dabei die Epoche der Aufklärung und das Genre der literarischen Utopie.

Der erste Teil ist durch die Aufklärung, das Zeitalter der Vernunft, bestimmt. In drei Beiträgen geht es um Friedrich den Großen als ebenso bedeutenden wie umstrittenen Repräsentanten des Zeitalters. Friedrichs "Antimachiavell" (1740) wird nicht nur als politisches Dokument, sondern auch als literarischer Text mit charakteristischer Position innerhalb der Formen des Fürstenspiegels begriffen. Zur literarischen Friedrich-Rezeption werden Untersuchungen des so gut wie vergessenen "Borussias"-Epos von Daniel Jenisch (1794) und der "Elegie auf dem Schlachtfelde bei Kunersdorf" von Christoph August Tiedge (1798) beigesteuert. Ein Aufsatz gibt einen komprimierten Überblick zum europäischen Fürstenspiegel in der Nachfolge von Fénelons "Télémaque", ein weiterer interpretiert das Lustspiel "Das Religionsedikt" (1789) des radikalen Theologen Carl Friedrich Bahrdt, der wegen dieses Textes ins Gefängnis wanderte.

Der zweite Teil umkreist vielfältig das Thema der Utopie, der Vorstellung vom Idealstaat. So werden Dokumente zur Rezeption der utopischen Tradition zugänglich gemacht: Heinrich von Ahlefeldts frühe "Dissertation über die Utopien" (1704) und die Würdigung der "Utopia" des Thomas Morus durch den Revolutionär Brissot de Warville (1784), aber auch ein kleiner Essay über das Verhältnis von Utopie und Neuer Musik findet sich. Aufschlussreich ist die Skizze der Aufnahme des polnischen Science-Fiction-Autors Stanislaw Lem in Deutschland, hochaktuell eine Analyse zeitgenössischer feministischer Utopien und ihrer Wurzeln. Biesterfeld beschließt sein Buch mit der Edition zweier bisher unbekannter Utopien des 18. Jahrhunderts.

Von den insgesamt zwölf Beiträgen erscheinen drei erstmalig im Druck, einer erstmalig auf deutsch. Alle älteren Beiträge sind überarbeitet.

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