Andrea BauerBernhard von Prambach, Bischof von Passau (1285–1313)
Studien zur Geschichtsforschung des Mittelalters, Band 36
Hamburg 2017, 304 Seiten
ISBN 978-3-8300-9492-0 (Print)
ISBN 978-3-339-09492-6 (eBook)
Rezensionen
Bernhard von Prambach hat Bistum und Stadt Passau in ihrer Entwicklung entscheidend beeinflusst. Trotzdem wurde sein Wirken bislang nie durch eine Monographie gewürdigt. [...]
Die verdienstvolle Arbeit zur Passauer Bistumsgeschichte schließt mit über 40 Seiten Quellen- und Literaturverzeichnis, was die umfangreichen Arbeiten der Verfasserin zu der Regierungszeit Bischof Bernhards beweist.
[...] Die auf einer gesättigten Quellen- und Literaturbasis erstellte Arbeit erschließt [...] diesen Passauer Bischof, gibt wertvolle Einblicke in die Passauer Bistumsgeschichte an der Schwelle zum 14. Jahrhundert und leistet schließlich einen Beitrag für die Frage der Profilbildung der Fürstbischöfe im Spätmittelalter.
Zum Inhalt deutschenglish
Um die Geschichte der Katholischen Kirche ranken sich etliche Mythen und Rätsel. Vielfach öffnet sie Spielraum für Spekulationen oder angeregte, manchmal kontroverse, Diskussionen. Dabei bedarf es keiner dramatischen Überzeichnungen wie im berühmt gewordenen Bestseller-Roman „Angels and Demons“ von Dan Brown. Und es ist noch nicht einmal nötig, in das Zentrum des Vatikans inmitten Roms zu schweifen. Denn schon weit vor Papst Benedikt XVI., geboren als Josef Ratzinger in Marktl am Inn, gab es in hiesigen deutschen Gefilden klerikale Persönlichkeiten, die nachhaltig Eindruck hinterlassen hatten.
Bernhard von Prambach ist eine davon. Mit ihm, der von 1285–1313 als Bischof von Passau seines Amtes waltete, beschäftigt sich diese Veröffentlichung. Der wissenschaftlichen Publikation entsprechend stets auf fundierten Quellen basierend, formuliert die Autorin Andrea Bauer in einer einladend lebendigen Sprache. Die spannende Welt des Bernhard von Prambach wird damit für Leserinnen und Leser greif- und erlebbar.
Schon die Wahl Prambachs zum Bischof von Passau galt seinerzeit als große Überraschung. Zu verdanken hatte sie der Geweihte einem Talent, das ihm während seiner kompletten Amtszeit zur zentralen Stärke erwuchs: Diplomatie. So pflegte er gleich zu mehreren Königshäusern beste Beziehungen.
Bemerkenswertes erreichte Bernhard von Prambach auch nach 1285. Die Dissertation belegt etwa, wie er als Mediator geschätzt wurde oder religiösen und sozialen Missständen konsequent entgegenwirkte. 1298, im Jahr des Passauer Aufstandes gegen die Obrigkeit, musste der Bischof die Stadt verlassen. Nach wenigen Monaten – und Klärung der Situation durch König Albrecht I – bewies er Weitsicht. Vermeintlichen Rachegelüsten überließ Prambach nicht die Oberhand. Vielmehr billigte er jenen Bürgern, die jüngst noch den Aufstand probten, im berühmten Stadtbrief erweiterte Rechte zu. Oft agierte er als Geistlicher im besten Sinn, für den Frömmigkeit eine wichtige Rolle spielte.
Eine Bibliografie mit grundlegenden Werken zur Passauer Stadt-, Hochstifts- und Bischofsgeschichte sowie zu involvierten Königen und Herzögen ergänzt das Werk. Mit ihm wird das Wirken des 42. Bischofs von Passau erstmalig und gleichsam lesenswert abgebildet.
Schlagworte
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