Dissertation: Risikogeschäfte in Unternehmen

Risikogeschäfte in Unternehmen

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Strafrecht in Forschung und Praxis, Band 334

Hamburg , 370 Seiten

ISBN 978-3-8300-9025-0 (Print) |ISBN 978-3-339-09025-6 (eBook)

Zum Inhalt

Investitionen, Spekulationsgeschäfte und die Bewältigung von finanziellen Krisen gehören zum Alltag im Wirtschaftsleben. Hierbei steht für den Entscheidungsträger in erster Linie der wirtschaftliche Erfolg des Geschäftes im Mittelpunk seines Interesses. Doch ebenso wie die Teilhabe ist auch das Scheitern Teil des Wirtschaftslebens – ein jedem Geschäft stets innewohnendes Risiko. Zusätzlich zu den ökonomischen und zivilrechtlichen Folgen können riskante Geschäfte auch strafbar sein. Neben den strafrechtlichen Folgen für den Handelnden kann eine Strafbarkeit auch Auswirkungen auf das Unternehmen haben: Zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, wie sehr neben den Ermittlungsbehörden auch die Öffentlichkeit für strafbare Handlungen in Unternehmen zwischenzeitlich sensibilisiert ist.

Die Fälle Kinowelt, Mannesmann/Vodafone und WestLB sind populäre Beispiele, in denen wirtschaftliche Dispositionen einer strafrechtlichen Überprüfung unterzogen wurden. Auch über die zahl- und verlustreichen Spekulationen privater und öffentlicher Kreditanstalten im Rahmen der amerikanischen Hypotheken- krise und deren weltweiten ökonomischen Folgen kann man zweifellos feststellen, dass die Bedeutung der rechtlichen Würdigung von Risikogeschäften in den letzten Jahren stetig zugenommen hat.

Zu einem strafrechtlich präziseren Umgang mit dem Risiko ist es erforderlich, die Begrifflichkeiten näher zu bestimmen, welchen sich die Untersuchung verschrieben hat. Hierbei ist aufgrund der interdisziplinären Bedeutung ein Blick auf die Fächer der Soziologie und der Wirtschaftswissenschaft angebracht. Zudem soll versucht werden, die dortigen Erfahrungen für das Strafrecht nutzbar zu machen.

Anschließend widmet sich der Verfasser dem Umgang des Rechts mit Risiko und dessen Missbilligung. Dabei erweist es sich als hilfreich, dass auch im Zivilrecht und insbesondere im Verwaltungsrecht verwandte Fragestellungen und Lösungsansätze zu verzeichnen sind. Anhand der Figur des erlaubten Risikos wird dargestellt, wie sich das Strafrecht an einer tatbestandsübergreifenden Grenzziehung versucht und welche Systeme zur Verfügung stehen, sich den Grenzen des erlaubten Risikos durch übergeordnete Aspekte anzunähern.

Anhand der bei riskanten Geschäften im Unternehmen besonders relevanten Straftatbestände der Untreue, des Bankrotts und des Betrugs sucht der Verfasser die Grenze zwischen einem strafbaren und einem straflosen Risikogeschäft. Hierbei werden jeweils die in Rechtsprechung und Literatur bereits zu verzeichnenden Ansätze der Risikobestimmung vorgestellt und bewertet, um anschließend tatbestandsbezogen Lösungswege aufzuzeigen. Als Mittel dient jeweils die Frage, ob es durch gesetzliche oder nicht-gesetzliche Regelungen, über die durchschnittliche Sorgfalt einer fiktiven Maßfigur oder über eine umfassende Interessensabwägung möglich ist das beschriebene Ziel zu erreichen.

Anhand dieser tatbestandsbezogenen Ergebnisse gibt der Verfasser mit einer allgemeinen Grenzziehung die Antwort auf die Frage nach einem einheitlichen Risikomaßstab.

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