Doktorarbeit: Die christlich-abendländische Wahrnehmung vom Islam und von den Muslimen im Spiegel historiographischer Werke des frühen Mittelalters

Die christlich-abendländische Wahrnehmung vom Islam und von den Muslimen im Spiegel historiographischer Werke des frühen Mittelalters

Eine Studie über die kontextbedingte Entstehung eines religiösen Feindbilds

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Studien zur Geschichtsforschung des Mittelalters, Band 32

Hamburg , 444 Seiten

ISBN 978-3-8300-8670-3 (Print) |ISBN 978-3-339-08670-9 (eBook)

Rezension

Diese Hamburger Diss. steht unter dem Vorzeichen des von dem Hamburger Mediävisten Hans-Werner Goetz entwickelten Ansatzes der Vorstellungsgeschichte, der für die Analyse von Feindbildern besonders geeignet ist. [...] Dem Vf. ist dies insgesamt gelungen, hat er doch eine durchdachte und umfassende Studie vorgelegt, auf die weitere Untersuchungen zur Wahrnehmung der Sarazenen in den lateinischen Quellen des Früh-MA getrost aufbauen können.

Matthias Becher in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 75-1 (2019)


Zum Inhalt deutschenglish

In unserer globalisierten Welt steht die christlich-muslimische Koexistenz bereits seit geraumer Zeit auf dem Prüfstand. Ist ein Zusammenleben problemlos möglich oder trennen uns kulturelle und religiöse Barrieren? Norman Bade geht den Grundlagen eines multireligiösen Europa auf den Grund, indem er sich mit der christlich-abendländischen Wahrnehmung von den Muslimen und ihrer Religion im Frühmittelalter beschäftigt und erforscht, wann und warum Feindbilder von dieser anderen Glaubensgemeinschaft entstanden sind und welche Vorstellungen von ihr darüber hinaus existiert haben. Hierbei konzentriert er sich auf die Quellengattung der Geschichtsschreibung, um zu hinterfragen, welchen Platz die Muslime im Welt- und Geschichtsbild der christlichen Historiographen überhaupt einnehmen konnten. Schließlich verstanden sich die Christen als das von Gott auserwählte Volk.

Welche historische Verortung konnte die andere, konkurrierende Glaubensmacht in ihrer Perspektive also einnehmen?

Und wie steht es um den immer wieder gern bemühten, grundsätzlichen Antagonismus zwischen christlicher und muslimischer Welt in den Jahrhunderten vor den Kreuzzügen?

Kann seit der Landnahme der Muslime im frühmittelalterlichen Europa im Jahr 711 wirklich ausschließlich von einem sich linear entwickelnden Gegensatz zweier Religionen gesprochen werden, der letztlich in den „Glaubenskriegen schlecht hin“ gipfelte?

Der Verfasser versucht, diese und weitere Fragen zu beantworten und so einen Beitrag zum großen Forschungsfeld der Islamwahrnehmung im Mittelalter zu leisten, das sich teilweise durch einen zu starken Fokus auf eben diejenigen Feindbilder auszeichnet, die in dieser Abhandlung verstärkt kontextualisiert und so in ihrer Entstehung erklärbar gemacht wurden.

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