Doktorarbeit: Psychologische und physiologische Auswirkungen von gestörtem Schlaf bei jungen Eltern

Psychologische und physiologische Auswirkungen von gestörtem Schlaf bei jungen Eltern

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Studien zur Stressforschung, Band 35

Hamburg , 218 Seiten

ISBN 978-3-8300-7506-6 (Print) |ISBN 978-3-339-07506-2 (eBook)

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Obwohl dem Schlaf eine essentielle Funktion bei der Aufrechterhaltung der Homöostase zugeschrieben wird, gelten Schlafprobleme und gestörter Schlaf als weit verbreitete gesellschaftliche Phänomene. Ob langfristig gestörter Schlaf bei sonst gesunden Personen mit negativen Auswirkungen verbunden ist, ist bis zum heutigen Zeitpunkt unklar. Ziel der Studie war daher zu untersuchen, ob sich junge Eltern als natürlich vorkommendes Modell für chronisch gestörten Schlaf eignen. Mit der Untersuchung liegt erstmals ein umfassender und tiefgründiger Einblick in die Schlafmuster von mehreren hundert Müttern und Vätern unter Verwendung von subjektiven und objektiven Methoden zur Messung des Schlafs vor. Im Verlauf einer Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Neugeborenen wird der Schlaf der Eltern verglichen mit dem Schlaf von kinderlosen Kontrollpersonen. Über den gesamten betrachteten Zeitraum hinweg, das heißt von der Schwangerschaft bis zur späten Postpartalzeit hinweg, kann der Schlaf (werdender) Eltern als verändert angesehen werden. Das mittlere absolute Ausmaß dieser Schlafbeeinträchtigungen war jedoch weitaus geringer als erwartet, so dass die Bezeichnung „chronisch gestörter Schlaf“ für diese Personengruppe als nicht gerechtfertigt erscheint. Die vorliegenden Daten lassen außerdem vermuten, dass diese geringfügigen Veränderungen im Schlaf vom menschlichen Körper und damit auch von (werdenden) Eltern gut toleriert werden. Unabhängig von der objektiven Schlafbeeinträchtigung wirkt sich jedoch die subjektive Einschätzung des Schlafs umfassend auf verschiedene Lebensbereiche aus. Medizinisches und psychologisches Personal sollte daher Selbstberichten von schlechter Schlafqualität und hoher Tagesmüdigkeit Bedeutung schenken – weniger im Hinblick auf potentielle physiologische Konsequenzen als vielmehr in Bezug auf das subjektive Wohlbefinden des Klienten bzw. Patienten. Es kann davon ausgegangen werden, dass alle Strategien, die zu einer Verbesserung der Einschätzung des Schlafs beitragen, gleichzeitig zu einer weniger negativ-verzerrten Wahrnehmung anderer Lebensbereiche führen. Damit legt die Arbeit die Schlussfolgerung nahe, dass bei geringfügigen Beeinträchtigungen im objektiven Schlaf keine umfassenden Funktionseinschränkungen auftreten. Dagegen wirkt sich das Gefühl schlecht geschlafen zu haben, stark negativ auf die Wahrnehmung anderer Leistungsbereiche aus.

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