Dissertation: Erlebnispädagogische Settings und Selbstkonzept

Erlebnispädagogische Settings und Selbstkonzept

Ein Vergleich von Programmen nach dem Ansatz von Project Adventure und erlebnispädagogischen Kurzzeit-Projekten im Hinblick auf die Veränderung des Selbstkonzeptes der Teilnehmenden

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Sozialpädagogik in Forschung und Praxis, Band 29

Hamburg , 356 Seiten

ISBN 978-3-8300-6884-6 (Print)

ISBN 978-3-339-06884-2 (eBook)

Rezension

[...]Alle erlebnispädagogischen Träger werden Fandrey dafür danken, dass er erlebnispädagogische Kurzzeitprogramme aufgrund seiner Forschungsergebnisse allen Haupt- und Realschulklassen empfiehlt (S. 258). Auch bestätigt diese Studie, dass es neben kausalen Wirkungen, die empirisch gut beweisbar sind, auch sehr komplexe Wirkungszusammenhänge gibt, die indirekt wirken.

[...] Ohne Zweifel liegt hier eine Fleißarbeit vor, mit umfangreichen Erörterungen zu Erlebnispädagogik und Selbstkonzept, mit einer spannenden Diskussion und vielen Anregungen für die Praxis und Theorie des erlebnisorientierten Lernens. [...]



Zum Inhalt

Die Studie untersucht zwei erlebnispädagogische Settings, die in der Praxis im deutschsprachigen Raum häufig Anwendung finden: Zum einen sogenannte Kurzzeit-Settings, die beispielsweise an fünf Tagen im Gebirge oder an einem See von professionellen erlebnispädagogischen Veranstaltern durchgeführt werden. Zum anderen handelt es sich um lokale Kurse an Schulen, die sich an einer für den deutschsprachigen Raum modifizierten Form von Project Adventure (PA) orientieren (Begleitende Settings).

Untersucht wird mithilfe der Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN) von Deusinger, inwiefern sich die jugendlichen Teilnehmer dieser beiden erlebnispädagogischen Settings im Hinblick auf ihre Selbstkonzeptentwicklung unterscheiden.

Im Theorieteil der Studie wird das Themenfeld der Erlebnispädagogik näher beleuchtet, wobei insbesondere auf Wirkmodelle der Erlebnispädagogik eingegangen wird. Des Weiteren werden relevante Selbstkonzept-Theorien vorgestellt und verschiedene Aspekte der Selbstkonzeptentwicklung erörtert. Besondere Beachtung finden die Ausführungen Baumeisters zum sogenannten „Puzzle of low self-regard“, wonach Personen mit geringem Selbstwertgefühl dazu tendieren, dieses aktiv aufrecht zu erhalten.

Im Rahmen der als quasiexperimentelle Feldstudie angelegten Untersuchung wurden auch acht Monate nach Projektende Daten erhoben um Aussagen über mögliche längerfristige Effekte erlebnispädagogischer Projektarbeit treffen zu können.

Im Anschluss an eine Diskussion der Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für die erlebnispädagogische Praxis werden Ansatzpunkte für die theoretische Weiterentwicklung des untersuchten Forschungsbereichs aufgezeigt. Die Wirksamkeitstheorie der Erlebnispädagogik, insbesondere vor dem Hintergrund von Grawes Überlegungen zur Psychotherapie, findet dabei besondere Berücksichtigung. Hierbei wird deutlich, dass sich das Konstrukt des „impliziten Selbstwertgefühls“ als Erklärungsansatz einer indirekten Wirkweise der Erlebnispädagogik anbietet und sich hieraus eine Vielzahl von weiteren Ansatzpunkten für die Theorie und Praxis der Erlebnispädagogik ergeben.

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