Daniela SchulzE-Commerce im Tourismus
Die rechtliche Einordnung von Reiseportalen in das Haftungssystem des deutschen Reiserechts
Rostocker Schriften zum Wirtschaftsrecht, Band 13
Hamburg 2010, 266 Seiten
ISBN 978-3-8300-4817-6 (Print)
ISBN 978-3-339-04817-2 (eBook)
Zum Inhalt
E-Commerce im Tourismus, virtuelle Reiseveranstalter und Reiseportale – dies sind die Schlagworte, mit der sich die Entwicklung der Tourismusbranche in den letzten Jahren umschreiben lässt. Der Vertrieb von Reiseleistungen hat sich mit dem Eintritt in das Internet erheblich gewandelt. Dort nehmen nun Reiseportale die Aufgaben und Funktionen der herkömmlichen Akteure im Tourismus wirtschaftlich erfolgreich wahr und verdrängen die traditionellen Veranstalter und Vermittler.
Der gestiegenen Bedeutung des Online-Vertriebs steht jedoch bisher keine rechtliche Klarheit über die Haftung der Beteiligten gegenüber. Mangels eingehender Untersuchungen und widersprüchlicher Urteile sind wesentliche Rechtsfragen ungeklärt. Dem tritt Daniela Schulz mit diesem Buch entgegen. Reiseportale werden einer eingehenden Untersuchung in wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht auch unter Berücksichtigung der eingesetzten Technologien, wie etwa dem "Dynamic-Packaging" oder "Bundling", unterzogen. Die Verfasserin arbeitet heraus, dass Reiseportale nicht nur als Buchungsstellen von Leistungsträgern, wie etwa Fluggesellschaften fungieren, sondern darüber hinaus eigenständig sowohl vermittelnd als auch veranstaltend tätig werden. Dies macht eine Abgrenzung und Bestimmung der verschiedenen Haftungskreise erforderlich. Die Frage, wann ein Portal als Reisevermittler nur die ordnungsgemäße Vermittlung der Reiseleistungen und wann es als Reiseveranstalter gemäß den §§ 651a ff. BGB den Erfolg der Reise als solches schuldet, nimmt aufgrund der Vermengung der Tätigkeiten großen Raum ein. An diese Unterscheidung anknüpfend entwickelt die Autorin unter Berücksichtigung des europäischen und deutschen Rechts die entsprechenden Haftungssysteme und ordnet den Reiseportalen Pflichtenkreise zu.
Auch die hieraus resultierenden Rechtsfragen, wie etwa die Bedeutung der Anscheinshaftung, dem Ausgleich und der gemeinsamen Haftung von mehreren Reiseveranstaltern werden erläutert. Zuletzt werden Reformvorschläge an die Europäische Kommission bei der Überarbeitung der Pauschalreise-Richtlinie entwickelt.
Schlagworte
Club-Tour-Viagens-Urteil des EuGHDynamic BundlingDynamic PackagingE-CommerceIndividualreiseOnline-BuchungOnline-Vertrieb von ReiseleistungenPauschalreiseRechtswissenschaftReiserechtReiseveranstalterReisevermittlerReisevertragIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.