Doktorarbeit: Die kirchliche Lage in der Diözese Leitmeritz zwischen 1916 und 1931

Die kirchliche Lage in der Diözese Leitmeritz zwischen 1916 und 1931

Konkurrenzen, säkulare Tendenzen und nationale Dissoziation in der nordböhmischen Diözese

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Studien zur Kirchengeschichte, Band 9

Hamburg , 496 Seiten

ISBN 978-3-8300-4111-5 (Print) |ISBN 978-3-339-04111-1 (eBook)

Zum Inhalt

Die Entwicklungen und Verwerfungen der „großen“ Geschichte lassen sich oft am besten an einem begrenzten Raum studieren. Das gilt auch für die Geschichte der Zwischenkriegszeit, die das Leben in der nordböhmischen Diözese Leitmeritz prägte: Krieg – Nachkriegsnöte – verschärfte nationale Spannnungen lauten die Schlagwörter. Die Verwerfungen hatten ihre Jahrhunderte alte Vorgeschichte, und diese spielte auch noch in die Gegenwart hinein. Das alte Österreich war für die Einen der Existenzmittelpunkt, für die Anderen galt es als Völkerkerker. In der Tschechslowakei richteten sich die Einstellungen gegen den neuen Staat, nur deren Träger änderten sich. Hatte sich ein deutscher Katholik im Habsburgerreich „zu Hause“ gefühlt, ein nichtkatholischer Tscheche fremd, dann sprachen sich die Deutschen, besonders die Katholischen gegen den neuen Staat aus, während sich der erwähnte Tscheche jetzt am Ziel seiner Wünsche sah. Diese historischen Fakten sind bekannt; weniger bekannt ist, wie sie sich vor Ort darstellten, in einem begrenzetn Raum und im Alltag der Betroffenen. Im Bistum Leitmeritz hatten, als einzigem in Böhmen, die Deutschen die Mehrheit. Sie waren in der Mehrzahl katholisch. Die tschechischen Katholiken stellten nur eine Minderheit dar, und sie wurden nach 1918 noch weniger. In den Akten des Diözesan-Konsistoriums spiegelt sich die Lage des Katholizismus in diesem Zeitraum an Hand vielfältiger Geschehnisse. Er war einesteils exemplarisch für die landesweite Situation, er zeigte aber auch seine Eigenständigkeit. Im Zentrum stand Bischof Josef Groß, der, obwohl als Deutscher im tschechoslowakischen Staat eher eine Ausnahmeerscheinung, auch die Politik des Episkopats mit prägte. Der Katholizismus war schon zu Ende der Monarchie zunehmend kämpferisch geworden, da er sich zunehmend in der Defensive fühlte. Im Bistum selbst wurden die Auseinandersetzungen durch einen Nationalitätenstreit überfrachtet. Der Bischof besuchte danach nie mehr die tschechischen Vikariate. Die Probleme der katholischen Kirche und auch ihre Unfähigkeit, soziale Fragen und Bedrohungen durch den Nationalismus richtig einzuschätzen und zu bewerten, werden hier manifest. In einer Vielzahl von Facetten spiegelt sich so das Leben in der nordböhmischen Diözese und im Böhmen der Zwischenkriegszeit.

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